Meldungen

Oktober 2021 WirtschaftsWoche Unternehmertum

ALLIANZ

In einer neu gegründeten „Allianz der Chancen“ fordern 26 Konzerne mit zusammen mehr als einer Million Mitarbeitern im Land von der künftigen Bundesregierung eine neue Ausrichtung in der Arbeitsmarktpolitik. Zu den Mitgliedern der Allianz zählen unter anderem BASF, Bosch, Deutsche Bahn, Deutsche Post, Deutsche Telekom, Henkel und Siemens. Die Personalvorstände der Konzerne warnen vor den Auswirkungen künftiger Strukturbrüche auf den Arbeitsmarkt. Dagegen helfen sollten ein neuer politischer Rahmen und eine veränderte Rolle der Bundesagentur für Arbeit. „Wir haben tektonische Verschiebungen in der Beschäftigung“, so Ariane Reinhart, Vorstandsmitglied des Automobilzulieferers Continental und Sprecherin der Initiative. Die großen Veränderungen in fast allen Teilen der Wirtschaft, ausgelöst durch Dekarbonisierung und Digitalisierung, sollten nicht zu mehr Arbeitslosigkeit führen. Von der Politik erwarten die Manager eine strategische Personalplanung für das Land, die man auf einem Transformationsgipfel gemeinsam erarbeiten wolle.

Oktober 2021 WirtschaftsWoche Unternehmertum

AUFSCHWUNG

Nach dem Corona-Einbruch erlebt die deutsche Wirtschaft im Jahr 2021 einen Aufschwung. Vor allem die Bundesländer mit einem hohen Anteil an produzierenden Betrieben schieben die Wirtschaftsleistung an – etwa Baden-Württemberg, Sachsen, Niedersachsen und Bayern. Das geht aus Daten hervor, die die Statistischen Ämter der Länder jetzt freigegeben haben. Ihnen zufolge ist das Bruttoinlandsprodukt zwischen Januar und Juni 2021 deutschlandweit um 2,9 Prozent gestiegen. Ein Teil der Aufschwungsdynamik erklärt sich als Gegenbewegung zum Jahr 2020, als große Teile der Produktion pandemiebedingt quasi zum Erliegen kamen. Manche Industriebetriebe konnten in der ersten Jahreshälfte 2021 gar die höchsten Quartalsgewinne ihrer Unternehmensgeschichte vermelden. Damit hat sich auch ein Trend umgekehrt, der vor der Pandemie als „Industrierezession“ in Deutschland bezeichnet wurde. 2018 und 2019 waren die ökonomischen Impulse vor allem von Dienstleistungszentren wie Berlin oder Hamburg ausgegangen. Noch ist allerdings unklar, ob der Aufschwung auch anhalten wird.

Oktober 2021 WirtschaftsWoche Unternehmertum

AUSSTIEG

Wenn das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens überhaupt noch zu halten ist, dann nur mit einem schnellen Ausstieg aus der Kohle. Zahlreiche Staaten haben die Planungen für neue Anlagen in den vergangenen Jahren bereits drastisch nach unten geschraubt, wie eine aktuelle Studie der Londoner Denkfabrik E3G in Zusammenarbeit mit der US-amerikanischen Denkfabrik Global Energy Monitor (GEM) zeigt. Demnach ist die Zahl der angedachten Kohlekraftwerke auf der Welt seit 2015 um 76 Prozent zurückgegangen – eine Gesamtleistung von 1175 Gigawatt. Nun bekennt sich sogar China, der weltgrößte Emittent klimaschädlicher Gase, zum Ausstieg. Wie Staatschef Xi Jinping in der UN-Generaldebatte ankündigte, beabsichtige sein Land, in Zukunft keine neuen Kohlekraftwerke mehr im Ausland zu bauen. Laut GEM könnte die Ankündigung 44 Kohlekraftwerke betreffen, für die eine staatliche Finanzierung in Höhe von 50 Milliarden Dollar vorgesehen war. Die Folge: eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes um 200 Millionen Tonnen pro Jahr.