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Fokus: Stadt

Oktober 2024 Capital Stadt der Zukunft

Höhenwachstum

Bis 2030 werden voraussichtlich 60 Prozent aller Menschen in Städten leben. Das ungebrochene Wachstum der Metropolen transformiert das Antlitz der Erde. Allerdings tut es dies inzwischen anders als noch vor 20 oder 30 Jahren. Laut einer Studie von Wissenschaftlern um Steve Frolkin von der University of New Hampshire im US-amerikanischen Durham wuchsen Städte noch in den 1990er-Jahren vor allem in die Breite. In den beiden folgenden Jahrzehnten setzte sich jedoch immer deutlicher ein Trend zum Höhenwachstum durch, berichtet das Magazin „Spektrum der Wissenschaft“. Statt in flachen Wohnbauten wohnen Menschen folglich zusehends in mehrstöckigen Gebäuden oder gar in Hochhäusern. Das habe tiefgreifende Einflüsse auf die Lebensbedingungen in der Stadt, auf die Umwelt und das Mikroklima des urbanen Raums. Auf welche Weise sich die Bebauung einer Stadt verändert, studierten Frolkin und Kollegen mit Hilfe satellitengestützter Radarmessungen, die seit Jahrzehnten unter anderem für die Wettervorhersage erhoben werden.

Oktober 2024 Capital Stadt der Zukunft

Hitzeinsel-Effekt

In den meisten großen Städten auf der Welt regnet es deutlich mehr als in deren Umland, berichte die Süddeutsche Zeitung unter Verweis auf eine Studie der University of Texas in Austin. Darin untersuchten die Wissenschaftler Niederschlagsmuster in mehr als 1.000 Städten und deren Umland anhand von Satellitendaten über zwei Jahrzehnte hinweg. Auch die Neigung zu Starkregenereignissen scheint in Metropolen etwas ausgeprägter zu sein, vor allem in Küstenstädten wie Barcelona oder Neapel. Damit steige dort das Risiko für Überschwemmungen. Das habe mit dem Hitzeinsel-Effekt zu tun. Die höheren Temperaturen begünstigen feuchtere Luft, die zudem schneller aufsteigt. Hochhäuser verstärken dies, indem sie Strömungen abbremsen und nach oben leiten. „Diese Aufwärtsbewegung begünstigt die Kondensation von Wasserdampf und die Bildung von Wolken“, wird der an der Studie beteiligte Geowissenschaftler Lang Yiang zitiert. Luftschadstoffe aus dem Verkehr könnten die Kondensation und damit Niederschläge verstärken.

Oktober 2024 Capital Stadt der Zukunft

Initiative Kleinstädte

Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen will mit der „Initiative Kleinstädte“ kleinere Städte als Wohn- und Wirtschaftsstandorte stärken und positive Entwicklungen auf kommunaler Ebene anstoßen. Ziel sei es, gleichwertige Lebensverhältnisse in ländlichen und städtischen Regionen zu schaffen und die Städte zukunftsfest zu machen. „Den über 2.100 Kleinstädten in Deutschland, in denen mehr als 24 Millionen Menschen und damit rund ein Drittel der Bevölkerung leben, kommt hierbei eine Schlüsselrolle zu“, so das Ministerium. „Sie übernehmen für ihren Raum wichtige Funktionen und tragen wesentlich zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei. Gleichzeitig stehen sie im Zuge aktueller gesellschaftlicher Veränderungen vor besonderen Herausforderungen: Kleinstädte in der Nähe von Großstädten gewinnen im Durchschnitt weiter an Bevölkerung und müssen auf den steigenden Bedarf nach Wohnraum sowie technischer und sozialer Infrastruktur reagieren.“