Lieferketten
Die globalen Lieferketten könnten aufgrund der Corona-Krise um 34,5 Prozent zurückgehen, prognostiziert Dalia Marin, Professorin für Internationale Wirtschaft an der School of Management der TU München, in einem Interview mit der WirtschaftsWoche. Der durch die Unsicherheit ausgelöste Prozess, das „Reshoring”, meint die Rückholung der Produktion in den Heimatmarkt der Unternehmen. Betroffen von dieser Rückholung ist die Fertigung in Schwellen- und Billiglohnländern, besonders in Asien und Osteuropa. Die Prognose basiere auf einem Unsicherheits-Index, den Forscher der Universität Stanford entwickelt haben. Danach könne man Veränderungen im Sicherheitsgefühl quantifizieren. Der Trend zum Rückbau der globalen Lieferketten habe aber bereits vor dem Coronavirus bestanden, so Marin. Besonders deutlich werde dieser Trend in Deutschland bei der chemischen Industrie. „Corona wird diesen Trend jedoch weiter verstärken.” Gewachsen seien die Wertschöpfungsketten hingegen in der Autoindustrie.