Risiken im Griff

Die Redaktion befragt Experten zu den aktuellen Themen rund um das Risikomanagement.
September 2017 WirtschaftsWoche Risikomanagement

»Risikomanagement nimmt die Angst vor der Digitalisierung.«

Dr. Oliver Grün Präsident; Bundesverband IT-Mittelstand (BITMi)

Das Wortpaar „Risiko“ und „Digitalisierung“ geht in der Diskussion in Deutschland fast zwangsläufig miteinander einher. Die Angst vor den Risiken der Digitalisierung führt bei vielen Unternehmen dazu, erst einmal nicht zu handeln. Viele verdrängen dabei, dass auch das Verharren im Status Quo mit Risiken behaftet ist und einen uneinholbaren Vorsprung für die Konkurrenz bedeuten kann. Mit einem bewussten Risikomanagement ist die Digitalisierung keine Gefahr, sondern die Chance, mit dem eigenen Unternehmen Teil einer unwiderruflichen Entwicklung zu sein. Risikomanagement in der Digitalisierung stellt daneben für die Unternehmen auch großes Potenzial dar. Der IT-Mittelstand Deutschlands bietet schon jetzt zahlreiche IT-Sicherheitslösungen „Made in Germany“ ohne Hintertüren an. Auf neue Entwicklungen der Digitalisierung reagiert er schnell und mit innovativen Services und Produkten. Gerade für den anwendenden Mittelstand ist der digitale Mittelstand ein professioneller Partner auf Augenhöhe. Mit ihm hat der deutsche Mittelstand einen zuverlässigen Wegbegleiter. 

www.bitmi.de

September 2017 WirtschaftsWoche Risikomanagement

»Gesetze berücksichtigen verstärkt Risikoanalysen.«

Patrick Wegener & Jenny Schmigale Fachgruppe Integrated Compliance; Berufsverband der Compliance Manager

Die Einhaltung externer und interner Normen ist die zentrale Aufgabe von Compliance. Zu deren Umsetzung etablieren Unternehmen Compliance Management Systeme (CMS). Die Nichteinhaltung von Normen kann zu Risiken für das Unternehmen führen, den sogenannten Compliance-Risiken. Vorgaben, wie die ISO 19600, der IDW PS 980 oder der UK Bribery Act, beschreiben die Compliance-Risikoanalyse als notwendige Basis eines jeden CMS und dessen unternehmensindividueller Ausgestaltung. Unternehmen müssen sich ständig mit neuen Vorgaben auseinandersetzen. In diesem Jahr ist dies die Änderung des Geldwäschegesetzes und die Umsetzung der EU-Datenschutzgrundverordnung. Der Gesetzgeber hat erkannt, dass eine risikogesteuerte Ausrichtung sinnvoll und notwendig ist, damit Unternehmen die vorhandenen Ressourcen zielgerichtet einsetzen können und verankert gar diese Ausrichtung in den neuen Normen. Unsere Fachgruppe beschäftigt sich auch mit der Integration solcher neuen Themen und deren pragmatischen und risikogesteuerten Umsetzung in Unternehmen.

www.bvdcm.de

September 2017 WirtschaftsWoche Risikomanagement

»Factoring: Finanzierungsalternative mit vielen Vorteilen.«

Dr. Alexander M. Moseschus Geschäftsführer; Deutscher Factoring Verband

In Deutschland nutzen immer mehr Unternehmen Factoring, ganz besonders im Mittelstand. Über 27.250 Kunden nutzen bereits die Vorteile des Factorings. Neben dem klassischen Bankkredit entwickelt sich Factoring zur wichtigsten alternativen Finanzierungsart, was nachvollziehbar ist, wenn man sich die drei wichtigsten Vorteile genauer ansieht: Factoring generiert Liquidität, das wirtschaftliche Risiko wird auf den Factor übertragen (Delkredererisiko) und für den Factoring-Nehmer entsteht ein positiver Bilanzeffekt, der zu einer besseren Eigenkapitalquote führt. Die steigende Nachfrage nach Factoring spiegelt sich auch in den Umsätzen der Mitglieder des Deutschen Factoring-Verbandes wieder, die auf mittlerweile knapp 217 Milliarden Euro angestiegen sind. Der Umsatz hat sich damit binnen 10 Jahren fast verdreifacht. Ebenso sind die Zulassungszahlen der BaFin im Jahr 2016 erstmals seit 2008 gestiegen, und der Deutsche Factoring-Verband konnte allein 2016 acht neue Mitglieder aufnehmen. Factoring ist ein stabiler und verlässlicher Partner in der Finanzplanung für große und kleine Unternehmen.

www.factoring.de