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Der deutsche Erdüberlastungstag ist bereits überschritten. Er fiel in diesem Jahr auf den 2. Mai. Wenn alle Menschen auf der Welt so leben und wirtschaften würden wie in Deutschland, wäre bereits an diesem Tag das Budget an Ressourcen und ökologisch verkraftbaren Emissionen für das gesamte Jahr aufgebraucht. Die Übernutzung ist hierzulande so groß, dass wir drei Erden bräuchten, wenn für alle Menschen auf der Welt ein solcher Bedarf an Ressourcen und Emission ermöglicht werden sollte. Der globale Erdüberlastungstag (Earth Overshoot Day) 2024, also für die Weltbevölkerung, wurde am 5. Juni bekannt gegeben, erst nach Redaktionsschluss. Im vergangenen Jahr fiel er auf den 2. August. Umgerechnet lebt die Weltbevölkerung also auf Kosten von 1,7 Erden – und das gilt nur nur deshalb, weil die Menschen in Entwicklungsländern immer noch deutlich ressourcensparender leben als in Industrieländern. Die Tage werden jährlich vom Global Footprint Network (GFN) errechnet.

Rund zwei Drittel der Menschen mit einer positiven Umwelteinstellung verhalten sich nur gelegentlich, selten oder nie umweltbewusst. Das hat die Circular-Economy-Studie ergeben, die „Kleinanzeigen“ in wissenschaftlicher Begleitung des Wuppertal Instituts durchgeführt hat. Die Lücke erklären die Forscher mit hohen Hürden. So hat laut Umfrage mehr als die Hälfte der Befragten Schwierigkeiten zu beurteilen, ob Nachhaltigkeitsinformationen vertrauensvoll sind. Hinzu komme bei einigen Produkten wie Lebensmitteln eine „regelrechte Label-Flut“, die bei Konsumierenden eher für Verwirrung sorgt, während es bei anderen Produkten daran fehle. Auch an der Relevanz des Themas hat sich etwas getan. Für 41 Prozent der Befragten ist Nachhaltigkeit in den vergangenen zwei Jahren wichtiger geworden. Bei zehn Prozent ist das Gegenteil passiert. In der Generation Z sogar noch stärker: Für 43 Prozent ist Nachhaltigkeit wichtiger geworden, bei rund einem Fünftel ging der Trend dagegen in die andere Richtung.

In Sachen Weltretten und Klimaschutz stehen vor allem Frauen an vorderster Front: Von Luisa Neubauer und Annika Rittmann über Sophia Kianni bis hin zu Carla Hinrichs führen sie die Klimaschutzbewegungen an. Aber auch im Alltag sind es vor allem Frauen, die beim Thema Nachhaltigkeit den Maßstab setzen. Die repräsentative Studie „Weltenretter-Index 2023“ im Auftrag der Burger-Restaurantkette Peter Pane hat ergeben: Frauen verzichten eher auf tierische Lebensmittel, fordern ein größeres Angebot an unverpackten Produkten in Geschäften, vermeiden unterwegs Einwegprodukte wie Kaffeebecher und bevorzugen Restaurants mit vorwiegend veganer oder vegetarischer Küche. So verzichten laut der Befragung 31 Prozent der Frauen immer beziehungsweise häufig auf tierische Lebensmittel. Unter den Männern sind es nur 17 Prozent. Und 43 Prozent der Frauen wünschen sich in Restaurants eine bessere Auswahl an vegetarischen und veganen Gerichten, bei Männern sind es neun Prozent.