»Der stationäre Handel in den Innenstädten muss sich neu erfinden.«
Leere Einkaufsstraßen, geschlossene Geschäfte: Nicht erst seit der Coronapandemie stehen Einzelhändler und andere Gewerbetreibende in den Innenstädten unter Druck. So wirkt die Pandemie vielmehr als Beschleuniger einer übergeordneten gesellschaftlichen Entwicklung. Die Innenstädte als reine Orte des Shoppings haben ausgedient. Während man früher noch für ein paar Erledigungen in die Innenstadt ging, müssen Handel, Bars, Cafés und Plätze heute durch eine hohe Aufenthaltsqualität überzeugen. Das große Ziel muss sein, die Attraktivität der Ortszentren zu steigern. Das heißt auch, neue Mobilitätskonzepte zu etablieren, mehr Platz für Jung und Alt zu schaffen und den urbanen Raum grüner zu gestalten.
Für den Handel vor Ort bedeutet das, das Kundenerlebnis zu steigern. Kundinnen und Kunden ist es im Grunde egal, ob sie online oder offline einkaufen. Für sie zählt, dass der Einkauf gut informiert, schnell und möglichst bequem erfolgt. Zugleich zeigt eine Bitkom-Studie aber auch, dass Kundinnen und Kunden bewusst den lokalen Handel vor Ort unterstützen wollen. Was den Onlinehandel bereits auszeichnet, können Händler vor Ort mit dem Einsatz digitaler Technologien aufholen – dies unterstreichen auch sechs von zehn Internetusern aus der Umfrage. Weiterhin sagen acht von zehn, dass sich der stationäre Handel in den Innenstädten neu erfinden muss. Dafür benötigen Händler wie auch Kommunen neue Konzepte und Ideen.
Was Kundinnen und Kunden jetzt schon überzeugt, sind Omnichannel-Konzepte. Hierbei verfließen die Grenzen zwischen Online- und Offline-Vertriebskanälen. Somit entsteht ein durchgängiges Einkaufserlebnis, in dem sämtliche Informationen, Produkte und Services auf allen Kanälen gleichermaßen und vernetzt zur Verfügung stehen.