Meldungen

Fokus: Erneuerbare Energien

November 2022 Green Economy

Wind

Windkraftanlagen sind ein unverzichtbarer Baustein der Energiewende. Besonders innovativ sind sogenannte Energieinseln, die offshore in Küstennähe installiert werden. Dänemark und Belgien planen gerade entsprechende Anlagen. Bis 2050 will man alleine in der Nordsee 260 Gigawatt Strom erzeugen – mehr als die gesamte aktuelle Kraftwerksleistung in Deutschland (223 Gigawatt). Zentrale Knotenpunkte machen es möglich, den Strom aus Offshore-Windparks zu bündeln. Profitieren von einem ersten Projekt, das bis 2030 in der Nähe der Insel Bornholm errichtet werden soll, könnte neben Dänemark auch Deutschland. Die Insel soll ab 2030 zum zentralen Knoten für Verbindungen zwischen England, Dänemark und dem übrigen Europa werden. Ungeklärt ist die Frage, wie eine entsprechend kritische Infrastruktur vor Sabotage geschützt werden könnte – angesichts des Angriffs auf die Nord-Stream-Pipeline ein drängendes Problem. Die Regierung evaluiert nun, wie sich die Zone durch Kameras, Drohnen und regelmäßige Sicherheitsanalysen überwachen lässt.

November 2022 Green Economy

Sonne

Eine kürzlich erschienene Studie der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) Leipzig zeigt einen interessanten Ansatz auf, wie die Stromausbeute aus Solarzellen deutlich erhöht werden könnte. Sogenannte bifaziale Solarmodule werden senkrecht aufgestellt und sind auf beiden Seiten mit Solarzellen ausgestattet. Sie nutzen also die Kraft der Sonne von beiden Seiten. Durch ihre Ost-West-Ausrichtung produzieren sie sowohl in den Morgen- als auch in den Abendstunden Strom. Standard sind im Augenblick nach Süden ausgerichtete Solaranlagen mit einer Neigung von 20 bis 35 Grad. Ziel ist es, möglichst viel Sonnenenergie zur Mittagszeit abzugreifen – und das lediglich im Sommer. Das Potenzial bifazialen Module zeigt eine Modellrechnung auf Basis des Programms EnergyPLAN: In einem nachhaltigen deutschen Energiesystem könnten im Jahr 2030 10,2 Megatonnen CO2-Äquivalent eingespart werden, wenn 80 Prozent der installierten Photovoltaikleistung vertikal in Ost-West-Richtung ausgerichtet wird.

November 2022 Green Economy

Wasser

Erst kürzlich wurde im niederbayerischen Ort Jettenbach das größte deutsche Wasserkraftwerk eingeweiht. Das Bauwerk am Inn existiert zwar bereits seit über 100 Jahren, nach einem jahrelangen und millionenteuren Umbau aber leistet es nun deutlich mehr und kann mehr als 200.000 Haushalte mit Strom versorgen. Auch das angrenzende Österreich setzt schon seit Jahren voll auf Wasserkraft. Bis 2030 will das Land seinen gesamten Strombedarf aus erneuerbaren Energien decken, der größte Teil davon soll aus Wasserkraftwerken in Tirol kommen. Doch in Österreich zeigen sich nicht nur die Ambitionen, sondern auch die Schwierigkeiten der Wasserkraftrenaissance. Denn der erneuerbare Energieträger hat selbst ein ökologisches Problem. Die Leistung der Wasserkraftwerke ist stark vom Klimawandel getroffen. Auch sind die Ausbaupotenziale viel geringer als bei Wind- und Solarkraft. Laut einer Schätzung des Umweltbundesamtes werden heute bereits 80 Prozent des gesamten Potenzials für die Erzeugung von Wasserkraft im Land genutzt.