Meldungen

Fokus: Kreislaufwirtschaft

November 2023 WirtschaftsWoche Green Economy

Digitaler Produktpass

Um die Kreislaufwirtschaft einfacher und effektiver zu machen, will die EU im Zuge ihres Green Deals einen Digitalen Produktpass (DPP) einführen. Dazu sollen alle relevanten Informationen eines Produkts wie Hersteller, Material, Reparatur- und Entsorgungsmöglichkeiten digital erfasst und über das DPP-System transparent für alle am Produktlebenszyklus beteiligten Akteure zugänglich sein. Auch im Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung ist dieses digitale Werkzeug zentral verankert. Während die Industrie nahezu die Hälfte des Primärenergiebedarfs verbraucht, soll der digitale Pass dabei helfen, Ressourcen effizienter zu nutzen und die Umweltbelastung zu reduzieren. Erfolgreich kann der DPP wohl nur dann sein, wenn er auch von möglichst vielen Unternehmen genutzt wird. Die Chancen hierfür sind gut: Für gut zwei Drittel der Produktionsbetriebe in Deutschland ist die Langlebigkeit ihrer Erzeugnisse bereits heute eine wichtige Eigenschaft. Nachholbedarf gibt es bei der nötigen digitalen Infrastruktur. Im Jahr 2022 waren nur 31 Prozent der deutschen Unternehmen in der Lage, Daten effizient zu bewirtschaften.  

November 2023 WirtschaftsWoche Green Economy

Grüne Technologien

Kürzlich legte die EU mit dem Net Zero Industry Act (NZIA) innerhalb des Green Industrial Plans einen Plan vor, um als Gegenbewegung zu den umfangreichen Investitionen der USA in grüne Technologien durch den Inflation Reduction Act (IRA) zu agieren. Der NZIA dient als Leitlinie zur Unterstützung von umweltfreundlichen Schlüsseltechnologien und basiert bei der Technologieauswahl auf drei Hauptkriterien: technische Ausgereiftheit, Förderung der Dekarbonisierung und Stärkung der industriellen Konkurrenzfähigkeit sowie die Minimierung von Versorgungsrisiken. Die EU plant, die Produktionsfähigkeiten für acht spezifizierte Schlüsseltechnologien so zu erweitern, dass sie bis zum Jahr 2030 durchschnittlich mindestens 40 Prozent des Bedarfs in Europa abdecken. Die gesetzten Ziele für den europäischen Produktionsanteil der Schlüsseltechnologien im Jahr 2030 beinhalten unter anderem: 85 Prozent bei Windenergieanlagen, 45 Prozent bei Photovoltaikanlagen, 60 Prozent bei Wärmepumpen, 90 Prozent bei Batteriezellen sowie 100 Prozent der Elektrolyseure.

November 2023 WirtschaftsWoche Green Economy

Künstliche Intelligenz

Der Green-AI Hub Mittelstand, eine Initiative des Bundesumweltministeriums, zielt darauf ab, die Anwendung von künstlicher Intelligenz (KI) für eine effizientere Ressourcennutzung in mittelständischen Unternehmen zu fördern. Die Initiative unterstützt die Forschung und Entwicklung ressourcenschonender KI-Technologien und bietet KMUs die Möglichkeit, prototypische Lösungen zu entwickeln, die als Open-Source-Software für eine breite Anwendung verfügbar gemacht werden sollen. Mit praktischen Beispielen aus Entwicklung, Produktion und Logistik wird der Mehrwert von KI-Technologien für die Ressourceneffizienz demonstriert. Im Oktober 2023 haben die ersten KI-Pilotprojekte des Green-AI Hub Mittelstand ihre Arbeit aufgenommen. Fünf kleine und mittlere Unternehmen (KMU) aus dem Schuhhandwerk, der Verpackungsindustrie, dem Heizungsanlagenbau, der Textilbranche und dem 3D-Druck setzen in den kommenden Monaten eigens für sie entwickelte KI-Anwendungen um. Bis Ende 2025 sind bis zu 20 Pilotanwendungen vorgesehen.