Digitaler Produktpass
Um die Kreislaufwirtschaft einfacher und effektiver zu machen, will die EU im Zuge ihres Green Deals einen Digitalen Produktpass (DPP) einführen. Dazu sollen alle relevanten Informationen eines Produkts wie Hersteller, Material, Reparatur- und Entsorgungsmöglichkeiten digital erfasst und über das DPP-System transparent für alle am Produktlebenszyklus beteiligten Akteure zugänglich sein. Auch im Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung ist dieses digitale Werkzeug zentral verankert. Während die Industrie nahezu die Hälfte des Primärenergiebedarfs verbraucht, soll der digitale Pass dabei helfen, Ressourcen effizienter zu nutzen und die Umweltbelastung zu reduzieren. Erfolgreich kann der DPP wohl nur dann sein, wenn er auch von möglichst vielen Unternehmen genutzt wird. Die Chancen hierfür sind gut: Für gut zwei Drittel der Produktionsbetriebe in Deutschland ist die Langlebigkeit ihrer Erzeugnisse bereits heute eine wichtige Eigenschaft. Nachholbedarf gibt es bei der nötigen digitalen Infrastruktur. Im Jahr 2022 waren nur 31 Prozent der deutschen Unternehmen in der Lage, Daten effizient zu bewirtschaften.