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September 2017 Capital Global Business

Rosige Aussichten

Für den deutschen Mittelstand ist eine stabile EU der wichtigste Schutz vor den bestehenden Unsicherheiten im globalen Handel. Zu diesem Ergebnis kommt eine im Juni veröffentlichte Studie des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) und der Deutschen Bank. Die EU sei für die deutsche Wirtschaft die Lösung und nicht das Problem, kommentierte BDI-Hauptgeschäftsführer Holger Lösch das Ergebnis. Hinzu kommt: Trotz zunehmender Unsicherheiten in der Welt bewerten offenbar immer mehr große Familienunternehmen die eigenen Aussichten als rosig. Drei Viertel der Befragten schätzen die zukünftige Wirtschaftslage ihres Unternehmens als gut oder sehr gut ein – damit ist dieser Wert das fünfte Jahr in Folge gestiegen (76 Prozent). Nahezu alle in die USA exportierenden Unternehmen erwarten mindestens eine Seitwärtsbewegung des dort erzielten Umsatzanteils, über ein Drittel sogar einen Anstieg. Nicht einmal jedes zehnte Unternehmen (sieben Prozent) rechnet damit, dass sein Exportanteil in den Vereinigten Staaten sinken wird.

September 2017 Capital Global Business

Gefragte Ideen

Neben dem Warenexport gewinnt auch der internationale Handel mit Dienstleistungen in der deutschen Wirtschaft zunehmend an Bedeutung. Nach aktuellen Zahlen des Instituts für Mittelstandsforschung stiegen die Einnahmen aus dem Dienstleistungshandel zwischen 2001 und 2016 von 96 Milliarden Euro auf 254 Milliarden Euro. Besonders die Einnahmen für Nutzungsgebühren für geistiges Eigentum, IuK-/EDV-Dienste (vorwiegend FuE-Leistungen im Bereich Telekommunikation und Informationsdienste) stiegen damit deutlich stärker als der Warenexport. Der Export deutscher Industrieausrüstungen und Maschinen wird durch weitere ergänzende Dienstleistungsangebote begleitet. Auch zeigt sich, dass ein Einbruch im Warenexport nicht per se zu einem adäquaten Rückgang im Dienstleistungsexport führt. Dies ist auch eine Folge der Integration von deutschen Unternehmen in internationale Wertschöpfungsketten. Insgesamt betrachtet, so die Studie abschließend, nimmt der Dienstleistungshandel eine hohe Bedeutung für auslandsorientierte kleine und mittlere Unternehmen ein.

September 2017 Capital Global Business

Lebende Ketten

Wie selbstbestimmt kann der deutsche Mittelstand eigentlich noch auf dem Weltmarkt agieren, wenn die globalen Wertschöpfungsketten immer komplexer werden? Das war eine zentrale Frage, die auf einem Roundtable des Bundeswirtschaftsministeriums mit Wissenschaftlern verschiedener Forschungsinstitute und Vertretern von Wirtschaftsverbänden im Juli diesen Jahres. Eine der Empfehlungen an KMU lautete: Wenn sie diese Wertschöpfungsketten als einen lebendigen Organismus wahrnehmen und ihre Produkte und Dienstleistungen kontinuierlich weiterentwickeln, könn-ten sie nicht nur eine aktivere Rolle im Innovationsgeschehen einnehmen, sondern auch neue Marktfelder besetzen. Auch Diversifikation, Kundennähe und Flexibilität, die verstärkte Produktion modular aufgebauter Produkte sowie die Übernahme von zusätzlichen Koordinierungsfunktionen trügen zu mehr Selbstbestimmung der einzelnen Unternehmen bei. Auch sollten insbesondere kleine Unternehmen bei der Nutzung moderner Technologien und Geschäftsfelder noch aktiver werden.