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FOKUS: Finanzen
Juni 2022 stern Geld

Frauen sind vorsichtiger

Frauen legen bei der Geldanlage großen Wert auf Sicherheit. Dieser Aspekt ist für 56 Prozent der Frauen der wichtigste, hingegen nur für 49 Prozent der Männer, so Ergebnisse aus der repräsentativen Gothaer Anlegerstudie 2022, deren Kapitel „Frauen und Geldanlage“ in|pact Media exklusiv vorliegt. 38 Prozent der Frauen sind demnach bereit, zugunsten einer höheren Rendite ein höheres Risiko einzugehen. Bei Männern sind es 50 Prozent. „Frauen haben beim Thema Geld grundsätzlich ein großes Sicherheitsbedürfnis. Dies spiegelt sich auch in der Wahl der bevorzugten Anlageformen wider, sie setzen viel stärker als Männer auf vermeintlich sichere Anlageformen wie das Sparbuch und nehmen sogar de facto negative Renditen in Kauf“, so Carmen Daub, Fondsmanagerin bei der Gothaer Asset Management AG. Die Sorge, ob die Geldanlagen im Alter für den Lebensstandard reichen werden, ist bei den Frauen auch deutlich stärker ausgeprägt als bei den Männern. Investieren Frauen in nachhaltige Finanzprodukte (ESG), liegt ihr Augenmerk vor allem auf dem Aspekt soziale Gerechtigkeit, während Männer vor allem die Umwelt im Fokus haben.

Juni 2022 stern Geld

Sommer der Wende

Mitten in die Sommerferien wird wohl ein historisches Datum fallen: Am 21. Juli trifft sich der Rat der Europäischen Zentralbank, das oberste geldpolitische Gremium der Notenbank. Höchstwahrscheinlich wird dort die Entscheidung getroffen, den Leitzins anzuheben – zum ersten Mal seit zehn Jahren. Geschätzt wird, dass die EZB die Zinsen um 0,25 Prozentpunkte anhebt, um dann im Jahresverlauf weitere Zinsschritte zu beschließen. Ein wichtiges Signal ist die Zinswende aber in jedem Fall, zumal sie endgültig dafür sorgen sollte, dass das für Verbraucher nervige Verwahrentgelt abgeschafft wird. Diese faktischen Negativzinsen wären nicht mehr vertretbar, mit hohen Sparzinsen dürfen Verbraucher absehbar aber auch nicht rechnen. Und gemessen an der grassierenden Inflation, die im April 2022 bei 7,4 Prozent lag, sind 0,25 Prozent ein Tropfen auf einen heißen Stein. Einzige Hoffnung bietet derzeit das Rendite-Dreieck des Deutschen Aktieninstituts: Danach sind Investments in Aktien immer lukrativ. Langfristig, versteht sich.

Juni 2022 stern Geld

Trendthema NFT

Non-Fungible Tokens, kurz NFTs, liegen schwer im Trend. Die digitalen Zertifikate sind fälschungssicher und dienen zunehmend als Eigentumsnachweise für digitale Werke wie Kunst oder Musik, aber auch als Besitzdokumente für materielle Güter. „NFTs ermöglichen mithilfe der Blockchain-Technologie den dezentralen, unveränderlichen digitalen Nachweis, dass man etwas besitzt. Es kann sich dabei um digitale Werke handeln, aber auch der Fahrzeugbrief als digitaler Eigentumsnachweis für ein Fahrzeug lässt sich als NFT abbilden“, erklärt Benedikt Faupel, Blockchain-Experte des Digitalverbands Bitkom. „Für Künstlerinnen und Künstler können NFTs eine Möglichkeit sein, Originalwerke direkt an Interessierte zu verkaufen. NFTs bieten aber noch deutlich mehr Anwendungsmöglichkeiten, weil sie grundsätzlich jedem digitalen Gegenstand eine eindeutige Eigentümerin oder Eigentümer zuordnen können.“ Laut einer Bitkom-Umfrage haben zwei Drittel der Deutschen noch nie etwas von NFT gehört oder gelesen. Nur jede und jeder Zehnte kennt den Begriff, weiß aber nicht wirklich, was sich dahinter verbirgt.