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Juli 2020 stern Geld

Angekurbelt

„Whatever it takes“ scheint der neue Wahlspruch für Währungshüter rund um den Globus zu sein. Die ohnehin schon entgegenkommende Politik der großen Zentralbanken hat im Angesicht der Coronakrise noch einmal ganz neue Dimensionen erreicht: Allein die Europäische Zentralbank setzt im Kampf gegen eine drohende Liquiditätsklemme und um einen Konjunktureinbruch zu verhindern weitere Anleihekaufprogramme in Höhe von derzeit 1,35 Billionen Euro auf. Und auch die amerikanische Fed sowie die Bank of England pumpen ordentlich Geld zur Stabilisierung in den Markt. Die Botschaft kommt an, die Frage ist nur, ob hier schon das letzte Wort gesprochen wurde. In Japan oder Australien gehen die Währungshüter beispielsweise schon einen Schritt weiter. Sie kontrollieren nicht nur die kurzfristigen Leitzinsen, sondern die gesamte Zinskurve, also das gesamte Renditeniveau von Staatsanleihen. Und wie nun aus dem Fed-Protokoll von Juni hervorgeht, denkt man auch jenseits des Atlantiks bereits über einen solchen Schritt nach.

Juli 2020 stern Geld

Aufgebauscht

Wie konnte es Wirecard gelingen, die Unternehmensbilanzen über Jahre hinweg derart künstlich aufzublähen und Aufsicht sowie Wirtschaftsprüfer zu täuschen? So viel ist sicher: Mit reichlich krimineller Energie. Die Aufarbeitung des Falls wird definitiv noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Und in seiner jetzigen Struktur wird das insolvente Unternehmen sicherlich nicht bestehen bleiben. Für erste Tochtergesellschaften soll es bereits Interessenten geben. Wobei es nicht einfach sein wird, den Überblick über das stark verschachtelte Firmenkonstrukt zu behalten – vor allem nicht, wenn es darum geht, die werthaltigen Konzernteile von den aufgebauschten zu unterscheiden. Bitter ist der Fall Wirecard aber vor allem für die Anleger: Die Anleihe des Unternehmens wird nur noch zu einem Bruchteil ihres Nennwertes gehandelt. Die Aktie ist von einem Kurs von über 100 Euro (Stand 17. Juni 2020) auf mittlerweile rund drei Euro abgeschmiert. Schon alleine deshalb ist eine lückenlose Aufklärung des Falls eigentlich Pflicht. Ansonsten könnte es das gewesen sein mit dem Vertrauen der Anleger.

Juli 2020 stern Geld

Angetrieben

Der Goldpreis hat den Juli mit einem neuen 8,5-Jahreshoch begrüßt – auch wenn er anschließend wieder etwas nachgab. Experten sind dennoch davon überzeugt: Der Goldbullenmarkt ist nicht nur intakt, das Edelmetall dürfte in diesem Jahr auch ein neues Allzeithoch ansteuern. Der bisherige Höchststand kommt aus dem Jahr 2011 und lag damals knapp unter der 2.000-Dollar-Marke. Die soll nun in diesem Jahr fallen. Die Chancen stehen tatsächlich nicht schlecht: Zum einen wird die Coronakrise die Märkte in diesem und nächstem Jahr wohl noch unter Kontrolle haben. Das heißt im Klartext eine höhere Unsicherheit und damit größere Schwankungen. In einem solchen Umfeld sind sichere Häfen grundsätzlich gefragt. Außerdem dürfte dem Edelmetall die entgegenkommende Politik der großen Zentralbanken in die Hände spielen. Sie müsste früher oder später dafür sorgen, dass die wichtigen globalen Währungen abwerten.