Angekurbelt
„Whatever it takes“ scheint der neue Wahlspruch für Währungshüter rund um den Globus zu sein. Die ohnehin schon entgegenkommende Politik der großen Zentralbanken hat im Angesicht der Coronakrise noch einmal ganz neue Dimensionen erreicht: Allein die Europäische Zentralbank setzt im Kampf gegen eine drohende Liquiditätsklemme und um einen Konjunktureinbruch zu verhindern weitere Anleihekaufprogramme in Höhe von derzeit 1,35 Billionen Euro auf. Und auch die amerikanische Fed sowie die Bank of England pumpen ordentlich Geld zur Stabilisierung in den Markt. Die Botschaft kommt an, die Frage ist nur, ob hier schon das letzte Wort gesprochen wurde. In Japan oder Australien gehen die Währungshüter beispielsweise schon einen Schritt weiter. Sie kontrollieren nicht nur die kurzfristigen Leitzinsen, sondern die gesamte Zinskurve, also das gesamte Renditeniveau von Staatsanleihen. Und wie nun aus dem Fed-Protokoll von Juni hervorgeht, denkt man auch jenseits des Atlantiks bereits über einen solchen Schritt nach.