Meldungen

Fokus: Finanzen

Oktober 2025 Capital GELD

Aktien statt Sparbuch

Wenn es um die Altersvorsorge geht, setzt die junge Generation in Deutschland immer stärker auf Wertpapiere und Fonds. Klassische Sparformen wie festverzinsliche Anlagen, das altehrwürdige Sparbuch oder der Bausparvertrag geraten dagegen ins Abseits. Das zeigt die neue Jugendstudie „Jugend, Vorsorge, Finanzen“, die das große überbetriebliche Versorgungswerk MetallRente veröffentlicht hat. Die Ergebnisse zeichnen ein ambivalentes Bild: Während die Befragten ihrem eigenen Werdegang vergleichsweise optimistisch entgegenblicken, trauen sie dem Land weniger zu. Besonders brisant: Drei von vier jungen Erwachsenen fürchten, im Alter arm zu sein – ein Alarmsignal für die Politik, die seit Jahren um tragfähige Konzepte für die Rente ringt. Hier zeigt sich auch ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis in finanziellen Fragen: „Ich werde so viel Geld wie möglich beiseitelegen, um in Zukunft versorgt zu sein“ – das gaben knapp vier Fünftel der Befragten an.

Oktober 2025 Capital GELD

Ängstliche Deutsche

Rund 2,2 Billionen Euro lagern in Deutschland unproduktiv auf kaum oder gar nicht verzinsten Giro- und Tagesgeldkonten – oder gleich bar unter der Matratze. Selbst bei mageren zwei Prozent Zinsen ließe sich mit diesen 2.200 Milliarden Euro ein Ertrag von 44 Milliarden Euro pro Jahr erzielen. Doch dieses Geld bleibt ungenutzt. Setzt man dagegen die durchschnittliche langfristige Rendite von sieben Prozent bei Wertpapieren an, ergäbe dies sogar mehr als 140 Milliarden Euro – Jahr für Jahr. Doch die meisten Deutschen halten an ihren Gewohnheiten fest. 2025 ist das Sparbuch für viele nach wie vor die erste Wahl. Der Kursrutsch an den Börsen im April hat etliche Anleger zusätzlich verunsichert – das Ergebnis: Milliardenbeträge verharren auf Girokonten und Festgeldkonten, während potenzielle Renditen ungenutzt bleiben. Mit anderen Worten: Deutschlands Sparer verbrennen weiterhin enormes Vermögen bei Sparkassen und Volksbanken.

Oktober 2025 Capital GELD

EU stärkt Aktien

Um die hiesigen Kapitalmärkte zu stärken, möchte die EU, dass mehr Europäer ihr Geld in Aktien investieren. Daher hat sie den Mitgliedstaaten empfohlen Anlagesparkonten einzuführen. Das sind steuerlich geförderte Wertpapierdepots, in die Aktien, Aktienfonds, ETFs und andere Wertpapiere gelegt werden können. Das Angebot erfolgt privat durch lizenzierte Finanzdienstleister. Zusätzliche Anforderungen wie zum Beispiel Wertgarantien auf den Depotbestand, Haltefristen oder besondere Beratungspflichten gibt es nicht. Das macht die Anlagesparkonten flexibel in der Handhabung, einfach verständlich und erhöht den Spielraum für ertragreiche Aktienanlagen. Henriette Peucker, Geschäftsführende Vorständin des Deutschen Aktieninstituts, ruft die Bundesregierung auf, der Empfehlung schnellstmöglich zu folgen. „Das verbessert die Teilhabe der Bevölkerung an den Erfolgen der Unternehmen und stärkt gleichzeitig die Anlegerbasis für die Unternehmen.“