Meldungen

Fokus: Smart Finance
März 2022 Capital Finance 4.0

NFT auf Erfolgskurs

Im Dezember versteigerte Vodafone für 107.000 Euro die erste SMS der Welt. Sie war 1992 über das Netz des britischen Mobilfunk-Unternehmens versendet worden. Verschickt hatte die SMS ein IT-Spezialist von Vodafone, sie bestand aus 14 Buchstaben: „Merry Christmas“. Das Geld spendete die Firma nach eigenen Angaben an das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR). Interessant: Die SMS wurde als „Non Fungible-Token“ (NFT), als digitaler Code, versteigert. Beim NFT handelt es sich um einen Smart Contract, einen Besitzvertrag, der auf einer Blockchain festgeschrieben wird. Mit einem Link verweist der Vertrag auf ein eindeutig identifizierbares Objekt, wie diese SMS. Wie in einem Grundbuch steht in dem Smart Contract außerdem, wann der NFT verkauft wurde, wem er gehört und welche Transaktionshistorie es gibt. Das Objekt selbst, also die Datei, wird dabei entweder auf einem Server oder auf einer anderen Blockchain gespeichert. Über den NFT kann man quasi alles verkaufen, auch Anteile an virtuellen oder echten Objekten. Beliebte Objekte sind Fußballsammelkarten, Kunst und sogar Immobilien.

März 2022 Capital Finance 4.0

Tech-Aktien in 2022

Langfristig sind Aktien nach allen Statistiken eine ertragreiche und sichere Geldanlage. Kurzfristig aber kann es zu Schwankungen kommen, die Anleger:innen verunsichern können. Risiken, etwa der Krieg Putins gegen die Ukraine und die wachsende Inflation, schüren Unsicherheit an den Finanzmärkten. Laut Umfrage der Bank of America unter Fondsmanagern wurden Technologiepositionen im Februar massiv untergewichtet. Nervöse Anleger:innen hätten ihre Wetten auf Wachstumsaktien, die die Rally des S&P 500 im letzten Jahrzehnt angeheizt haben, rapide reduziert. Die Flucht aus Technologietiteln erfolgte vor dem Hintergrund, dass sich die Zentralbanken derzeit darauf vorbereiten, die Inflation zu bekämpfen. Die Straffung der Geldpolitik durch die Zentralbanken bliebe auch 2022 das größte Risiko für die globalen Märkte, berichteten Reuters und Bloomberg. Höhere Zinssätze schadeten vor allem den teureren Technologieaktien, die aufgrund zukünftiger Wachstumserwartungen bewertet werden. Zugleich aber stehen laut MarketWatch die Zeichen bei US-Unternehmensgewinnen und der Wirtschaft auf Wachstum.

März 2022 Capital Finance 4.0

J.P. Morgan kommt

Laut Recherchen von Finanz-Szene.de und Finance Forward wagt die größte US-Bank J.P. Morgan Chase den Eintritt ins hiesige Retail-Geschäft. Angeblich bereiten die New Yorker den Launch eines eigens für den deutschen Markt konfigurierten Robo Advisors vor. Dabei, so räumen die Finanzmedien ein, scheine der deutsche Markt nicht besonders attraktiv, zumal viele etablierte Player ihr Digitalgeschäft eher zurückhaltend betrieben und es mithin der Fin-Tech-Szene überließen. In Finanzkreisen werde auf die technologisch niedrigen Eintrittsschwellen verwiesen – und darauf, dass J.P. Morgan Chase einen langen Atem mitbringe. Noch vor zwei Jahren kam die hiesige Tochter des größten US-Instituts auf eine Bilanzsumme von nur 44 Milliarden Euro, im Zuge des Brexits sei das Geschäftsvolumen auf 245 Milliarden Euro per Ende 2020 gestiegen. Die Bilanz soll sich durch die jüngste Verschmelzung der irischen sowie der luxemburgischen auf die Frankfurter Einheit nochmal verdoppelt haben. Womit die J.P. Morgan SE in etwa die Größe der Commerzbank erreicht haben dürfte.