»Der zentrale Erfolgsfaktor ist der Ausbau der erneuerbaren Energien und der Netze.«
Die Bundesregierung steht vor der Herausforderung, langfristige Strategien für eine sichere Energieversorgung im Einklang mit den Klimazielen zu entwickeln. Der zentrale Erfolgsfaktor ist der Ausbau der erneuerbaren Energien und der Netze. Erneuerbare tragen bereits heute zuverlässig zur Stromversorgung bei: Mehr als die Hälfte des Stromverbrauchs wird durch Wind und Sonne abgedeckt. Als verlässliche Partner der Erneuerbaren werden aber auch steuerbare Kraftwerke benötigt, die dann einspringen, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. Diese Rolle übernehmen aktuell noch zahlreiche Kohlekraftwerke, sie soll zukünftig jedoch von klimaneutralen Wasserstoff- Kraftwerken übernommen werden.
Der Ausstieg braucht also den Einstieg. Ob wir bis 2030 aus der Kohle aussteigen können, hängt in großem Maße davon ab, ob wir bis dahin ausreichend steuerbare Leistung, insbesondere in Form von wasserstofffähigen Gas-Kraftwerken, haben. Diese Aufgabe ist nicht zu unterschätzen: Bis zum Jahr 2030 werden mindestens 15 Gigawatt an neuer gesicherter Erzeugungsleistung in Deutschland benötigt. Hier ist zügiges Handeln geboten, denn Projektrealisierungszeiten im Kraftwerksbau betragen bis zu sechs Jahre.
Um Anreize für den Bau wasserstofffähiger Gaskraftwerke zu schaffen, hat die Bundesregierung eine Kraftwerksstrategie angekündigt, die bisher jedoch auf sich warten lässt. Dabei ist sie für das Gelingen der Energiewende essenziell und muss auch in haushaltspolitisch extrem anspruchsvollen Tagen ganz oben auf der politischen Agenda stehen. Sie ist ein elementarer Baustein, um die notwendigen Investitionen in klimaneutrale gesicherte Erzeugungsleistung zeitnah anzureizen und damit Versorgungssicherheit zu gewährleisten – für die Bevölkerung, die Industrie, das Gewerbe und die öffentliche Daseinsvorsorge.
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