Meldungen

Fokus: Digitalisierung

Dezember 2022 WirtschaftsWoche Economy 4.0

Schulen

Nur 17 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer hierzulande sehen in digitalen Lernmedien eine Hilfe, um schulische Leistungen von Kindern und Jugendlichen zu verbessern. So weit eine IPSOS-Befragung von 3.082 Lehrerinnen und Lehrern in elf europäischen Ländern im Auftrag der Vodafone Group Foundation. Die Befragung zeigt aber auch, dass Schulen im europäischen Ländervergleich der Digitalisierung sehr unterschiedlich gegenüberstehen. Während 38 Prozent im europäischen Durchschnitt äußern, dass ihre Schule aktuell nicht ausreichend ausgerüstet sei, um digitale Kompetenzen adäquat zu vermitteln, sind es in Deutschland 45 Prozent. In Deutschland stufen nur 38 Prozent der Lehrkräfte ihre digitalen Kompetenzen als hoch ein, im europäischen Durchschnitt sind es 48 Prozent. Und 24 Prozent der befragten deutschen Lehrkräfte geben an, dass sie wenig oder gar keine Erfahrung mit der Nutzung digitaler Technologien im Unterricht haben. Fazit: Bei der Vermittlung digitaler Kompetenzen durch Schulen sind die in Deutschland befragten Lehrkräfte insgesamt pessimistischer eingestellt.

Dezember 2022 WirtschaftsWoche Economy 4.0

IT-Fachkräfte

Der Mangel an IT-Fachkräften hat sich laut Digitalverband Bitkom verschärft – trotz der schwierigen konjunkturellen Lage, weiterer Krisen und der Verwerfungen, die von dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine ausgehen. Derzeit fehlen in Deutschlands Unternehmen 137.000 IT-Expertinnen und -Experten quer durch alle Branchen. Damit liegt die Zahl sogar über dem Vor-Corona-Jahr 2019 mit 124.000 unbesetzten Stellen. „Wir erleben auf dem IT-Arbeitsmarkt einen strukturellen Fachkräftemangel. Der Mangel an IT-Fachkräften macht den Unternehmen zunehmend zu schaffen und wird sich in den kommenden Jahren dramatisch verschärfen“, warnt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Der demographische Wandel führt dazu, dass signifikant weniger junge Menschen mit IT-Qualifikationen auf den Arbeitsmarkt kommen und zugleich scheiden mehr Ältere aus einschlägigen Berufen aus. Der Fachkräftemangel entwickelt sich zum Haupthindernis bei der digitalen Transformation.“

Dezember 2022 WirtschaftsWoche Economy 4.0

Verwaltung

Um die Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung weiter voranzutreiben, brauche es deren grundlegende Modernisierung – und nicht nur neue Hard- und Software, so eine Studie des Kompetenzzentrums Digitale Verwaltung der Hochschule Hof. „Die starke Hierarchisierung und Abgrenzung von Zuständigkeiten erschwert es, schlanke übergreifende Prozesse zu organisieren“, erklärte der Wissenschaftler Thomas Meuche gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland RND. „Fasst man die Ergebnisse der Studie zusammen, liegen die größten Herausforderungen nicht in der Technologie, sondern in den Strukturen, der verwaltungsspezifischen Kultur und der Qualifizierung der Beschäftigten, die sich größtenteils auf juristische Inhalte beschränkt.“ Dies zu ändern, erfordere weit mehr als die Freigabe von Mitteln für den Kauf neuer Hard- und Software. „Deshalb greift die Diskussion über die Digitalisierung der Verwaltung auch zu kurz, es geht um deren Modernisierung. Das ist die Mammutaufgabe, vor der der Staat steht“, so Meuche.