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November 2020 WirtschaftsWoche Economy 4.0

Digitale Spaltung

In der Corona-Pandemie hat die Digitalisierung in der deutschen Wirtschaft stark an Bedeutung gewonnen, zugleich aber wurden vielen Unternehmen die eigenen Defizite bei den bisherigen Digitalisierungsbemühungen vor Augen geführt. Somit bestehe die Gefahr, dass die digitale Spaltung in der Wirtschaft weiter zunimmt, da nicht alle Unternehmen gleichermaßen in der Lage sind, ihre Digitalisierungsanstrengungen zu intensivieren, so eine repräsentative Umfrage des Digitalverbands Bitkom. Die gute Nachricht sei, erklärte Bitkom-Präsident Achim Berg: „Die Unternehmen wollen etwas tun und die Digitalisierung vorantreiben. Die schlechte Nachricht: Längst nicht alle sind dazu in der Lage.” Ein Rekordwert von 97 Prozent der Unternehmen sieht im November die Digitalisierung vor allem als Chance für das eigene Unternehmen, im April lag der Wert mit 90 Prozent noch deutlich darunter. Und 70 Prozent meinen, dass Unternehmen, deren Geschäftsmodell bereits digitalisiert ist, besser durch die Corona-Pandemie kommen.

November 2020 WirtschaftsWoche Economy 4.0

Digitaler Generalschlüssel

Um eine vertrauliche und abhörsichere Kommunikation zu ermöglichen, bieten Kommunikationsdienste wie WhatsApp, Signal, Facebook oder Threema die Option der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Nun wollen die EU-Innenminister von den Kommunikationsdienstanbietern die Bereitstellung eines „Generalschlüssels“ verlangen, um angesichts der jüngsten Terrorattacken in Wien, Paris, Dresden und Nizza den Behörden zu ermöglichen, digitale Beweise zu sammeln und zu verwerten. Der Bundesverband der mitteständischen Wirtschaft BVMW warnt, dem Missbrauch von Persönlichkeitsrechten und Betriebsgeheimnissen werde Tür und Tor geöffnet: „Wann immer ein Verschlüsselungsalgorithmus eine Hintertür zulässt, kann diese von Kriminellen genutzt werden, um die Verschlüsselung auszuhebeln.“ Er fordert den EU-Ministerrat dringend auf, diesen Entwurf zurückzuweisen. Dieser Forderung schließt sich auch  der Bundesverband IT-Mittelstand an.

November 2020 WirtschaftsWoche Economy 4.0

Digitale Immobilienwirtschaft

Jedes vierte Unternehmen der Immobilienwirtschaft investiert mittlerweile mehr als fünf Prozent seines Jahresumsatzes in die digitale Transformation, so Ergebnisse der aktuellen Digitalisierungsstudie von EY (Ernst & Young) Real Estate und dem Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA). Insbesondere der Vergleich im Zeitverlauf zeigt: Digitalisierungsinvestitionen sind in der Immobilienwirtschaft zu einer festen, signifikanten Größe aufgestiegen. Vor zwei Jahren lag der Anteil der Unternehmen, die mehr als fünf Prozent ihres Umsatzes auf die Digitalisierung verwendeten, mit 14 Prozent bei knapp der Hälfte. Gerade in der Corona-Pandemie zeigt sich, wie wichtig die Investitionen in Digitalisierung sind: Eine deutliche Mehrheit der Befragten (84 Prozent) gibt an, dass ihr Unternehmen die Krisensituation ohne digitale Technologien nicht unbeschadet überstehen könne. Und knapp 80 Prozent erwägen eine dauerhafte Ausweitung von Homeoffice und digitalen Meetings in ihren Unternehmen.