Modernisierung, jetzt!

Forum der Akteure

Dezember 2022 WirtschaftsWoche Der starke Mittelstand

»IT-Mittelstand als Schlüssel zur Digitalen Souveränität«

Isabel Weyerts Verbandsreferentin, Bundesverband IT-Mittelstand

In ihrer Digitalstrategie hat die Bundesregierung die Digitale Souveränität Deutschlands zum  Leitmotiv erklärt. Die Strategie denkt dazu vielversprechende Maßnahmen an, bleibt in der Umsetzung aber noch vage. Vor allem fehlt die Erkenntnis, dass unsere digitalen Abhängigkeiten von US-amerikanischen und chinesischen Konzernen ein besorgniserregendes Ausmaß angenommen haben. Der leistungsstarke deutsche IT-Mittelstand wird übersehen. Würde sein Potenzial erkannt und genutzt, rückte die Digitale Souveränität Deutschlands und Europas in greifbare Nähe. Denn KMU sind stabil und leistungsstark genug, um unter den richtigen politischen Umständen mit ihren IT-Lösungen schnell auf dem Weltmarkt konkurrieren zu können. Gleichzeitig sind sie als Partner auf Augenhöhe ideal, um andere mittelständische Unternehmen erfolgreich zu digitalisieren. Ein guter Anfang wäre eine Anpassung des Vergaberechts. Bisher fällt dabei nämlich die Wahl allzu oft reflexartig auf ebendiese Anbieter, von denen wir ohnehin schon abhängig sind.

www.bitmi.de

Dezember 2022 WirtschaftsWoche Der starke Mittelstand

»Wir brauchen 2023 den digitalen Neustart!«

Marc S. Tenbieg Vorstand, Deutscher Mittelstands-Bund

Deutschland wird nur auf der Höhe der Zeit agieren können, wenn wir den Staat selbst modernisieren. Dieser zutreffende Satz stammt nicht von mir, sondern aus dem Koalitionsvertrag. Leider stockt weiterhin die Modernisierung. Planungsverfahren sind quälend langsam, Bürokratiekosten stagnieren seit Jahren und bei der Strom- und Gaspreisbremse droht die nächste verwaltungstechnische Bremse. Gleichzeitig schafft es der Staat nicht, eigene Modernisierungsprojekte fristgerecht umzusetzen. Viele digitale Verwaltungsleistungen mussten laut Onlinezugangsgesetz bis Ende 2022 fertig sein – nur ein Bruchteil davon wurde umgesetzt. Gerade in Krisenzeiten wäre ein moderner Staat wichtig, müssten Belastungen für Unternehmen auf ein Minimum reduziert werden. Stattdessen droht wieder neue Regulierungswut. Rund 80 Prozent der DMB-Mitglieder haben einen Belastungsstopp für 2023 gefordert. Ein solcher Stopp wäre auch notwendig: denn nebenher klappt es mit Staatsmodernisierung und Bürokratieabbau in Deutschland nicht.

www.mittelstandsbund.de

Dezember 2022 WirtschaftsWoche Der starke Mittelstand

»Nachhaltigkeit, Effizienz und Klimaschutz«

Dr. Sabine Schäfer Leiterin Klima, Energie und Ressourcen DER MITTELSTANDSVERBUND

Was alle Appelle für mehr Nachhaltigkeit der vergangenen Jahre nicht bewirkt haben – spätestens seit dem 24. Februar dieses Jahres stehen die Themen Energieeffizienz, Klima- und Ressourcenschutz ganz oben auf jeder unternehmenspolitischen Agenda.
Konkret muss es nun darum gehen, für ein Versprechen der Wirtschaft ihren Beitrag zum Erreichen der Klimaziele zu erbringen und alles Erforderliche von politischer Seite dafür zu tun, dass dies mit dem Ziel einer nachhaltigen und in die Zukunft gerichteten Gesellschaft unterstützt wird. Hierfür sind auch langfristige Planbarkeit und Verlässlichkeit der politischen Rahmenbedingungen für die jetzt anstehenden, enormen Investitionen in Energieeffizienz und den Ausbau der Erneuerbaren und nicht zuletzt auch für stabile, nachhaltige Lieferketten erforderlich. Initiativen wie der Klimaverbund des MITTELSTANDVERBUNDES, wobei kleinen und mittelgroßen Unternehmen aller Branchen gezielte Beratung durch eigens qualifizierte Klimaprofis angeboten wird, können dabei einen Beitrag leisten.

www.mittelstandsverbund.de