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Dezember 2022 WirtschaftsWoche Der starke Mittelstand

Energiepreise

Im Durchschnitt lag der Kostenanstieg für Strom im September im Vergleich zum Vorjahresmonat bei 173 Prozent und bei Gas bei 224 Prozent. Eine Belastung, die für viele Unternehmen nicht mehr betriebswirtschaftlich aufzufangen ist. Das jedenfalls legt eine Umfrage des Verbands „Die Familienunternehmer“ nahe. Danach ist für fast ein Viertel der Befragten die Situation ihres Unternehmens durch die Energiekrise direkt existenzbedrohend oder eine so starke Belastung, dass dessen Wettbewerbsfähigkeit in Gefahr ist. Die Einsparungen im Gasbereich von durchschnittlich 12 Prozent seit Jahresbeginn gehen zu großen Teilen auf einen Rückgang der Betriebstätigkeit zurück und sind nicht aus einer Effizienzsteigerung beim Energieverbrauch entstanden. Reinhold von Eben-Worlée, Präsident des Verbands „Die Familienunternehmer“, erklärt: „Vor dem Hintergrund sind die Erfolgsmeldungen über gut gefüllte Gasspeicher geradezu zynisch: die sind so voll, weil die produzierende Wirtschaft immer mehr zum Stillstand kommt.“

Dezember 2022 WirtschaftsWoche Der starke Mittelstand

Belastungsstopp

Auch in einer aktuellen Umfrage des Deutschen Mittelstands-Bundes (DMB) spiegelt sich die dramatische Lage des Mittelstands. Danach sprechen sich 80 Prozent der Befragten dafür aus, neue Belastungen im kommenden Jahr auszusetzen. Der DMB appelliert an die Bundesregierung, ihr angekündigtes Belastungsmoratorium dringend zu konkretisieren und für kleine und mittlere Unternehmen Entlastungen in der insgesamt sehr schwierigen wirtschaftlichen Lage zu schaffen. Gerade in diesen Krisenzeiten müssen Belastungen auf ein Mindestmaß reduziert werden. Marc S. Tenbieg, geschäftsführender Vorstand des DMB, dazu: „Was Unternehmen jetzt dringend brauchen, ist eindeutig: einen Belastungsstopp für das Jahr 2023.“ Tenbieg weiter: „Der Mittelstand verzweifelt an der erheblichen Bürokratie in Deutschland. Ende September hatte die Ampelregierung ein Belastungsmoratorium für die Zeit der Krise angekündigt, das auch die Betriebe einschließen soll. Was das konkret beinhaltet, bleibt bis jetzt völlig unklar.“

Dezember 2022 WirtschaftsWoche Der starke Mittelstand

Bildung

Angesichts der Ergebnisse des „Vorlesemonitors 2022“ der Bundesregierung warnte der  Bundesverband Der Mittelstand, BVMW, vor einer Abwärtsspirale bei der Bildung. „Es wird immer deutlicher, dass unsere schulischen und zivilgesellschaftlichen Konzepte nicht ausreichen, den Negativtrend aufzuhalten“, erklärte Professor Dr. Martin Wortmann, Generalsekretär der Bildungsallianz des BVMW, und unterstrich die Forderung nach einer „nationalen Bildungsinitiative“ – einer gemeinsame Anstrengung von Zivilgesellschaft und öffentlicher Hand, Bildung und Schule zukunftsfähig zu machen. „Bereits der IQB-Bildungstrend 2021 vom Institut für Qualitätsentwicklung im Bildungswesen hat auf die schlechteren Leistungen von Viertklässlern in Mathematik und Deutsch hingewiesen, und jetzt sehen wir, dass 39 Prozent der 1- bis 8-jährigen Kinder selten oder nie vorgelesen wird“, so Wortmann weiter. 2019 habe der Anteil „erst“ bei 32 Prozent gelegen. „Wir müssen handeln. Humankapital ist der einzige Rohstoff, den wir in Deutschland zur Verfügung haben. Das müssen wir nutzen.“