Die Zukunft der Flotte

Die Redaktion befragt Akteure zu den aktuellen Herausforderungen im Mobilitätsmanagement.
Dezember 2019 stern Company Cars

»Leasing-Gesellschaften könnten Travelmanagement integrieren.«

Horst Fittler Hauptgeschäftsführer Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen

Ob Transporter, Dienstwagen oder Flottenfahrzeuge – zu den beliebtesten Leasing-Gütern gehört alles, was Räder hat. Inzwischen sind zwei von fünf neu zugelassenen Fahrzeugen geleast. Zahlreiche gute Gründe sprechen für Leasing: Stets das neueste, umweltfreundlichste Modell zu fahren oder keine Mühe mit der Vermarktung des Gebrauchten zu haben, sind nur zwei davon. Für viele Kunden geben die ergänzenden Dienstleistungen (Inspektion, Wartung, Schadenmanagement etc.) rund um die Nutzung den Ausschlag, ihre Fahrzeuge mittels Leasing anzuschaffen.


Darüber hinaus beobachten wir einen Trend zu einer ganzheitlichen Betrachtung des Mobilitätsbedarfs, der sich derzeit vor allem auf die Ballungsräume konzentriert. Es werden Kilometer eingekauft, unabhängig davon, ob diese in der Bahn, dem Flugzeug oder mit dem Auto zurückgelegt werden. Denkt man weiter Richtung Mobilitätsdienstleistungen, ist es vorstellbar, dass Leasing-Gesellschaften auch CarSharing oder Travelmanagement im Rahmen von Plattform-Angeboten integrieren.


www.bdl.leasingverband.de

Dezember 2019 stern Company Cars

»Erdgas – die vergessene Alternative«

Axel Schäfer Geschäftsführer Bundesverband Fuhrparkmanagement

Wir sind es gewohnt: Nicht jede gute Idee, jede gute Technologie setzt sich durch. Doch das wachsende Klimabewusstsein bringt bei den alternativen Antrieben das Erdgasfahrzeug wieder ins Gespräch. Unter Umweltgesichtspunkten gehört es zum jetzigen Zeitpunkt zu den saubersten Fahrzeugen, die es gibt.


Elektro- und auch Erdgasantriebe gibt es schon sehr lange. Aber die Verbrenner hatten sich früh durchgesetzt. Jetzt heißt es „back to the roots“ und als ökologische Alternative wird fast nur noch über Elektromobilität gesprochen. Dabei lassen sich die CO2-Flottenziele der EU mit Elektromobilität alleine nicht erreichen. Laut einer ADAC-Studie muss ein Elektroauto mit dem deutschen Strommix 219.000 Kilometern fahren, um eine bessere CO2-Bilanz als ein aktueller Diesel zu haben. An ein Erdgas-Auto kommt es innerhalb von 15 Jahren nicht heran. Es gibt also gute Gründe, dass Geschäftsleitungen und Fuhrparkverantwortliche zumindest prüfen sollten, ob aus ökologischen und betriebswirtschaftlichen Gründen nicht auch Erdgasfahrzeuge in die Flotte passen.


www.fuhrparkverband.de

Dezember 2019 stern Company Cars

»Deutsche Hersteller dominieren Firmenwagen-Geschäft«

Bernhard Mattes Präsident Verband der Automobilindustrie

Deutsche Konzernmarken haben einen Marktanteil von 84 Prozent in Deutschland. Jede dritte Pkw-Neuzulassung ist ein Firmenwagen. Effiziente Flotten leisten deshalb einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Moderne Diesel (Euro6d-temp) sind hocheffizient durch niedrigen Kraftstoffverbrauch, geringe CO2-Werte und sehr niedrige Schadstoffemissionen. Der moderne Diesel wird in den  kommenden Jahren ein wichtiger Hebel sein, um CO2-Emissionen im Straßenverkehr zu senken. Der Anteil von E-Fahrzeugen im Flottengeschäft steigt stark. Umweltbonus sowie geringere Besteuerung der privaten Nutzung wirken sich positiv aus und sind wichtige Marktsignale für die Akzeptanz von E-Autos. Für Firmenwagennutzer mit hoher Jahreslaufleistung stellt sich beim Plug-in-Hybrid die Reichweitenfrage nicht, zudem sind sie sehr sparsam im Stadtverkehr.  Notwendig für den Hochlauf der Elektromobilität ist allerdings auch der flächendeckende Ausbau der Ladeinfrastruktur. Die Konzertierte Aktion Mobilität hat hier die richtigen Weichen gestellt. Jetzt geht es um die konsequente Umsetzung.

 


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