»Die nachhaltige Arbeitswelt braucht mehr Gerechtigkeit und neue Kompetenzen.«
Für eine nachhaltige Gesellschaft ist ein grundlegender Wandel nötig. In der Arbeitswelt betrifft das nicht nur das benötigte Fachwissen, sondern auch die Kompetenzen. Die herkömmliche Logik von Wachstum und ökonomischer Verwertung gilt es kritisch zu reflektieren und zu wandeln. Das heißt auch: Herrschendes Wissen, Wertehierarchien und bestehende Stereotype müssen dekonstruiert werden. Der Fokus allein auf Technik oder Ökologie greift zu kurz. Die Nachhaltigkeitskrise ist nicht nur eine ökologische, sondern auch eine Krise der Ungleichheiten. Denn Klimafolgen treffen Benachteiligte am meisten.
Für eine gesellschaftliche Transformation ist deshalb eine Auseinandersetzung mit sozialer, globaler und Umwelt-Gerechtigkeit und eine breite Beteiligung aller Akteure nötig. Es muss Teil beruflicher Kompetenzen sein, Gerechtigkeit zu fördern und so auch die Akzeptanz nachhaltiger Lösungen zu verbessern. Die neuen Kompetenzanforderungen müssen gemeinsam mit denen, die die Welt von morgen gestalten, diskutiert und entwickelt werden.
Deshalb bestärkt LIFE Bildung Umwelt Chancengleichheit e. V. in Berufsbildungsprojekten Jugendliche in Camps oder Frauen in Weiterbildungen, sich mit den Herausforderungen des zunehmend von Nachhaltigkeitsaspekten geprägten Arbeits- und Ausbildungsmarktes auseinanderzusetzen. Beim Entwickeln beruflicher Perspektiven geht es nicht nur darum, sich praktisch in neuen Berufsfeldern zu erproben, sondern auch konkrete Gestaltungsmöglichkeiten für Nachhaltigkeit zu erkennen, mit der Arbeit verbundene Ungerechtigkeiten zu reflektieren und den Umgang mit Komplexitäten und Widersprüchen zu üben. Die neue Arbeitswelt braucht Menschen mit Gestaltungskraft und Engagement für Gerechtigkeit.