»Smart Grids sind die Grundlage der Energiewende«
Um das deutsche Klimaziel zu erreichen, muss der jährliche CO2-Ausstoß bis 2030 verglichen mit 2019 um 262 Millionen Tonnen sinken. Digitale Technologien können die Hälfte dazu beitragen, damit das gelingt, wie die Bitkom-Studie „Klimaeffekte der Digitalisierung“ ergeben hat. Demnach können die CO2-Emissionen in Deutschland durch den gezielten und beschleunigten Einsatz digitaler Lösungen in den kommenden zehn Jahren um bis zu 151 Megatonnen verringert werden. Unter Berücksichtigung des durch digitale Geräte oder Infrastrukturen erzeugten CO2-Ausstoßes beträgt die durch Digitalisierung erreichbare Einsparung 129 Megatonnen netto – also ziemlich genau die Hälfte dessen, was nötig ist.
In der Studie werden sieben Anwendungsbereiche für digitale Technologien untersucht, in denen ein besonders großer CO2-Einspareffekt erzielt werden kann. Relevante Effekte sehen wir in der Industrie, der Mobilität und auch im Energiesektor. Maßgebliche Technologie sind hier Smart Grids, also intelligente Stromnetze, in denen Stromerzeugung und -verbrauch präzise gesteuert werden. Daten und Elektrizität fließen in Smart Grids nicht nur vom Erzeuger zum Nutzer, sondern auch wieder zurück. So können Netzlasten besser gesteuert werden. Smart Grids sind damit die Grundlage der Energiewende. Bei der Produktion erneuerbarer Energien können künstliche Intelligenz und Big Data zudem einen starken Beitrag leisten, wenn etwa der Zustand von Windkraftanlagen in Echtzeit überwacht und analysiert wird, um Ausfällen durch vorausschauende Wartung vorzubeugen. Allein im Energiesektor können wir bis 2030 so jährlich bis zu 23 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Die Technologien der Zukunft sind längst da. Jetzt geht es darum, sie mutig und entschlossen zu nutzen – insbesondere für den Klimaschutz.