Mobilität der Zukunft

Die Redaktion befragt Experten zu Chancen für Industrie und Verbraucher
April 2017 Capital Mobilität der Zukunft

»Der Begriff ,auto-mobil‘ erhält eine ganz neue Bedeutung.«

Achim Berg Vizepräsident; Digitalverband Bitkom

Das autonome Auto unterscheidet sich vom Auto, wie wir es heute kennen, nur durch ein kleines Wort. Doch steckt dahinter weit mehr als die Weiterentwicklung einer 130 Jahre alten Technologie. Das autonome Fahren wird das Verkehrswesen stärker verändern als die Erfindung des Verbrennungsmotors – und davon wird die Logistik ebenso betroffen sein wie unser Verhältnis zum Privat-Pkw, der seine Funktion als Statussymbol verliert. Wir sprechen dabei nicht von einer fernen Zukunft. Der Bundestag hat mit der Änderung des Straßenverkehrsgesetzes gerade erst die Weichen gestellt, damit automatisiertes Fahren in Deutschland möglich wird. Und im Digital Hub Mobility in München entwickeln Automobilhersteller, Mittelständler, Start-ups und Wissenschaftler gemeinsam Modelle für die vernetzte Mobilität der Zukunft. Dort bündeln wir Kräfte, damit die Ideen im wahrsten Sinne des Wortes auf die Straße kommen, auf die Schiene, aufs Wasser und in die Luft. Denn sicher ist: Wir stehen vor einer Revolution der Mobilität. Der Begriff „auto-mobil“ erhält eine ganz neue Bedeutung.


www.bitkom.org

April 2017 Capital Mobilität der Zukunft

»Deutsche Hersteller geben den Ton an.«

Matthias Wissmann Präsident; Verband der Automobilindustrie

Es gibt zwei große Trends in der Mobilität: Einerseits die Entwicklung alternativer Antriebe und andererseits das vernetzte und automatisierte Fahren. Auf beiden Feldern sind die deutschen Hersteller und Zulieferer tonangebend. Bis zum Jahr 2020 werden die deutschen Automobilhersteller ihr Modellangebot an E-Autos mehr als verdreifachen – von derzeit 30 Modellen auf knapp 100. Auch entfallen auf die Unternehmen der deutschen Automobilindustrie 58 Prozent der weltweit angemeldeten Patente zum autonomen Fahren. Verfolgt wird dabei vor allem das Ziel „Vision Zero“, also „Null Unfälle“.  Die Integration und der konsequente Ausbau derzeitiger Assistenzsysteme bis hin zum hoch- und vollautomatisierten Fahren werden Unfallursachen erheblich zurückdrängen. Ein wichtiger Schritt in dieser Entwicklung ist auch, dass sich Technologie und gesetzlicher Rahmen im Einklang weiterentwickeln. Daher ist es zu begrüßen, dass Bundesverkehrsminister Dobrindt kürzlich einen entsprechenden Gesetzentwurf zum autonomen Fahren vorgelegt hat.  


www.vda.de

April 2017 Capital Mobilität der Zukunft

»Hin zu einem strategischen Mobilitätsmanagement.«

Axel Schäfer Geschäftsführer; Bundesverband Fuhrparkmanagement

Denkt man an die Mobilität von Unternehmen, ist der Firmenfuhrpark nach wie vor das mobile Herz eines Betriebs. Doch Manager in Unternehmen sollen sich inzwischen nicht nur um den Fuhrpark kümmern, sondern um das Thema Mobilität als Ganzes. Mobilitätsmanagement bedeutet die integrierten Mobilitätsanforderungen eines Unternehmens strategisch zu planen und flexibel zu steuern. Dies liegt auch nahe, denn Fuhrpark- und Travelmanagement vereinen gemeinsame Ziele, namentlich Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit, Bedarfsgerechtigkeit, Kostentransparenz, Motivation und Sicherheit. Strategien für eine bessere Mobilität müssen ressort- und abteilungsübergreifend optimiert werden. Aus Sicht des Fuhrparkverbandes sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren für ein umfassenderes Mobilitätsmanagement die unternehmensinterne, aber auch eine unternehmensübergreifende Vernetzung. Nur eine übergeordnete Sichtweise und eine Gesamtstrategie kann zu einer nutzbringenden und effizienten betrieblichen Mobilität führen.


www.fuhrparkverband.de