Meldungen

Fokus: Verkehr
April 2022 stern Mobilität der Zukunft

Die neuen E-Autos

Laut ADAC werden im Laufe des Jahres mindestens 28 neue Elektroautos vorgestellt. Darunter seien etwa die ersten Elektro-Kombis, nach denen die Kundschaft zunehmend frage. Allerdings noch keine Made in Germany: Erst 2023 habe der neue Opel-Chef Uwe Hochgeschurtz verraten, werde es neben der Limousine auch eine vollelektrische Kombi-Version des Opel Astra geben. Und 2024 kommt der A6 e-tron Avant. Dessen in Aussicht gestellte Reichweite von 700 Kilometern sowie die Ladeleistung von 270 kW sollten für Langstreckentauglichkeit bürgen, so der ADAC. Generell ist viel Bewegung im Markt: Aus den USA kommen die neuen Hersteller Lucid Motors und Fisker nach Deutschland. Außerdem unbekannte Hersteller wie die südkoreanische Marke Genesis, eine Konzernschwester von Hyundai und Kia. Ebenfalls expandieren chinesische Hersteller nach Europa. Neben Aiways und MG gehören dazu Great Wall Motor und Nio. Was nicht heiße, dass die deutsche Ingenieurskunst auf dem Rückzug wäre: Auch in den Autos der Newcomer aus dem Ausland stecken Teile deutscher Zulieferer.

April 2022 stern Mobilität der Zukunft

Güter auf die Schiene

Der elektrifizierte Schienengüterverkehr ist eine wichtige Säule der Verkehrswende. Leider vollziehen sich Veränderungen in diesem Bereich nur langsam. Das Digitale Automatische Kupplungssystem, das seit kurzem in der Praxis erprobt wird, gilt als wichtiger Hebel. Die Digitale Automatische Kupplung (DAK) ermöglicht es, Güterwagen automatisch, also ohne Handarbeit zu kuppeln. Auch die Wagenverbindungen für die Bremsen werden automatisch hergestellt. Erstmals werden Güterwagen mit durchgehenden Strom- und Datenleitungen ausgerüstet sein. Mit der DAK sollen schnellere, automatisierte Rangierabläufe möglich werden. In Summe soll die Kapazität von Umschlagbahnhöfen wesentlich gesteigert werden. Güterzüge können mit der neuen Kupplungstechnik länger und schwerer werden. Noch wichtiger ist: Sie können mit höherem Tempo als bisher unterwegs sein und dadurch im Schienenverkehr besser „mitschwimmen“. Das erhöht die Kapazität im Schienennetz. Das Bundesverkehrsministerium ist davon überzeugt, dass die DAK „maßgeblich dazu beitragen“ werde, die europäischen Klimaziele zu erfüllen.

April 2022 stern Mobilität der Zukunft

Kommt die Pkw-Maut?

Der Thinktank Agora Verkehrswende fordert eine verursachergerechte Pkw-Maut. Hintergrund ist, dass die bisherige Finanzierung der Straßeninfrastruktur über die Energiesteuer auf Benzin und Diesel mit dem Umstieg auf Elektromobilität in den kommenden Jahren wegbrechen wird. Nach Einschätzung von Agora Verkehrswende kann die Pkw-Maut bei einer Erhebung pro Kilometer auf allen Straßen, nicht nur auf Autobahnen, Einnahmen in Höhe von rund 33 Milliarden Euro im Jahr 2030 garantieren. Das decke nicht nur die Kosten für die Straßeninfrastruktur, sondern auch die vom Pkw-Verkehr verursachten Kosten durch Luftverschmutzung, Lärm und Flächenverbrauch. Gut die Hälfte des Geldes könne für öffentlichen Verkehr, Fuß- und Radinfrastruktur sowie Lärmschutz genutzt werden. Eine verursachergerechte Pkw-Maut folge dem Prinzip: Wer mehr fährt und dadurch die Straßen mehr nutzt und der Allgemeinheit Kosten aufbürdet, der zahlt auch mehr. Eine solche Pkw-Maut könne zu einem Digitalisierungs- und Modernisierungsprojekt mit internationaler Vorbildfunktion werden.