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Fokus: Mobilität

Mai 2023 Capital Mobilität der Zukunft

49-Euro-Ticket kommt

Am 1. Mai 2023 startet die deutschlandweit gültige Monatskarte, sie ist bereits im Verkauf. Das Gesetz hierzu sollte nach Redaktionsschluss den Bundesrat passieren. Es wird mit Gesamtkosten von mindestens drei Milliarden Euro gerechnet, die Bund und Länder je zur Hälfte übernehmen wollen. Das 49-Euro-Ticket gilt deutschlandweit für Busse und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr. Man könnte also auch U-Bahnen in Berlin oder Regionalbahnen in Bayern nutzen. Das Deutschlandticket gibt es digital in einem monatlich kündbaren Abonnement. In Papierform am Fahrkarten-Automaten wird es nur in Ausnahmefällen erhältlich sein. Für die Mitnahme eines Fahrrads gelten die Bedingungen des jeweiligen Verkehrsverbunds. Bei den meisten Nahverkehrsverbünden sowie in den Regionalbahnen wäre also wie gewohnt eine Fahrradkarte zu lösen. Die deutschlandweit gültige Monatskarte sollte ursprünglich zum Jahreswechsel eingeführt werden. Es zeichnete sich aber schnell ab, dass dies nicht zu schaffen sein würde.

Mai 2023 Capital Mobilität der Zukunft

Ride & Ride

Bundesverkehrsminister Volker Wissing stellt für die Planung oder den Bau von Fahrradparkhäusern an Bahnhöfen in den kommenden vier Jahren bis zu 110 Millionen Euro bereit. Ziel ist es, Radverkehr und öffentlichen Personenverkehr besser miteinander zu verknüpfen. Damit soll vor allem die Kombination aus Fahrrad und Bahn auch für Pendler attraktiver gemacht werden. Viele Menschen würden Rad und Bahn häufiger nutzen, wenn sie ihr Fahrrad oder E-Bike am Bahnhof sicher abstellen könnten, so Wissing. „Denn klar ist: Wenn ich morgens mein Fahrrad am Bahnhof abstelle und mit dem Deutschlandticket weiterfahre, möchte ich sicher sein, dass ich es nach meinem Arbeitstag dort auch wiederfinde.“ Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club ADFC sieht im neuen Förderprogramm ein „positives Signal“, kritisierte aber auch die Höhe der Förderung. Schließlich habe das Verkehrsministerium selber errechnen lassen, dass an den deutschen Bahnhöfen 1,5 Millionen Rad-Stellplätze fehlten. Nötig wären dafür drei Milliarden Euro oder mehr.

Mai 2023 Capital Mobilität der Zukunft

Ja zur Verkehrswende

Eine repräsentative Umfrage des ADAC unter 2.000 Personen durch Infas quo im Oktober und November 2022 ergab: Die Bevölkerung unterstützt den Verkehrswandel. Dabei hielten 79 Prozent der Befragten die Verbesserung der Bus- und Bahnverbindungen auf dem Land für besonders wichtig. Darauf folgten die Energiewende mit 71 und der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in Städten mit 60 Prozent. Nur 44 Prozent dagegen hielten eine fußgängerfreundlichere Infrastruktur für dringend – damit war diese Maßnahme das Schlusslicht. 65 Prozent der Befragten waren als Ziel der Verkehrswende weniger Luftschadstoffe am wichtigsten. Mehr Verkehrssicherheit für Fußgänger und Radfahrer sollten nach der Meinung von 57 Prozent zügig angegangen werden. Und 55 Prozent sahen es als dringend an, die CO2-Emissionen des Verkehrs von 1990 bis 2030 zu halbieren. Dabei war nur rund jeder Zehnte der Meinung, dass seine Kommune bei der Erreichung der Ziele der Verkehrswende auf einem guten Weg ist.