Meldungen

Fokus: Digitales

September 2024 WirtschaftsWoche Innovation 4.0

Digitalpakt 2.0

Beim Digitalpakt, in dessen Rahmen die Schulen besser mit WLAN, interaktiven Tafeln, Laptops und Tablets ausgestattet werden sollen, gab es lange keine konkreten Vorschläge zu dessen Weiterführung nach 2024. Nun hat der Bund vorgeschlagen, 2,5 Milliarden Euro über 5 Jahre zum Programm beizutragen. Voraussetzung: die Länder stimmen einer 50:50 Finanzierung zu. Im ersten Programm trug der Bund noch 90 Prozent der Kosten. Dazu erklärte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz und saarländische Bildungsministerin, Christine Streichert-Clivot: „Das Angebot des Bundes bleibt weit unter dem Ansatz, den die Länder erwarten und den unsere Schulen für den Ausbau der digitalen Bildungsinfrastruktur benötigen.“ Das vorgeschlagene Volumen beträgt im Umfang ein Drittel des Bundesanteils im DigitalPakt Schule 2019 bis 2024. Der Bund wolle sich aus seiner gesamtstaatlichen Verantwortung in diesem Bereich deutlich zurückziehen, so Streichert-Clivot. „Das kann und darf nicht das letzte Wort gewesen sein!“

September 2024 WirtschaftsWoche Innovation 4.0

Cyberangriffe

Deutsche Unternehmen rücken verstärkt in den Fokus von Angreifern aus dem In- und Ausland. In den vergangenen zwölf Monaten waren laut Umfrage des Digitalverbands Bitkom 81 Prozent aller Unternehmen vom Diebstahl von Daten und IT-Geräten sowie von digitaler und analoger Industriespionage oder Sabotage betroffen. Der Schaden, der durch diese analogen und digitalen Angriffe entstand, ist von 205,9 Milliarden Euro um etwa 29 Prozent auf nun 266,6 Milliarden Euro gestiegen. 70 Prozent der Unternehmen, die Opfer wurden, konnten die Angriffe der organisierten Kriminalität zuordnen. Zur wichtigsten Ausgangsbasis für Angriffe auf die deutsche Wirtschaft hat sich China entwickelt. Auf Platz zwei liegt Russland. Eine besondere Gefahr für die Wirtschaft bilden allerdings Cyberangriffe. So sehen sich inzwischen zwei Drittel (65 Prozent) der Unternehmen durch Cyberattacken in ihrer Existenz bedroht, vor einem Jahr waren es noch 52 Prozent, 2021 sogar erst 9 Prozent.

September 2024 WirtschaftsWoche Innovation 4.0

Bürokratie

Als größte Hürde für das Wachstum sieht der IT-Mittelstand in Europa die Bürokratie. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Bundesverband IT-Mittelstand (BITMi). „Seit Jahren ist der Fachkräftemangel die größte Herausforderung für die deutsche IT-Wirtschaft, und dieses Problem hat sich bis heute sogar weiter verschärft. Dennoch hat die Bürokratie in unserer Umfrage dieses immer größte Problem nun um 30 Prozent überflügelt. Das ist alarmierend“, kommentiert BITMi-Präsident Dr. Oliver Grün die Umfrageergebnisse. „Bisher hat schon die DSGVO eine Herausforderung, wenn auch eine zu bewältigende, für uns dargestellt. Nun rollt eine Welle an fünf bis sieben neuen EU-Regulierungen dieser Art auf uns zu, darunter der AI Act, die NIS2 Richtlinie, der Cyber Resilience Act sowie die Nachhaltigkeitsberichterstattung CSRD oder die Lieferkettenregulierung CSDDD.“ Über 90 Prozent der Befragten sagten, dass die EU bei der Digitalisierung abhängig von außer-europäischen Tech-Konzernen ist und die digitale Zukunft aktuell außerhalb Europas gestaltet wird.