CO₂-neutraler Beton
Ernsthafte Alternativen zu Beton sind zumindest bei Großprojekten derzeit nicht absehbar. Deshalb ist eines der vorrangigen Ziele die CO2-Reduktion der klimaschädlichen Zementherstellung (siehe auch ab Seite 10). Die CO2-neutrale Zementherstellung ist erstmals 2020 dem schweizerischen Konzern Holcim geglückt. Derzeit errichtet er nahe Hamburg ein Werk, in dem CO2-neutraler Beton in großem Stil hergestellt werden soll. Dabei kann die Prozessenergie aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden. Was bleibt, sind die Emissionen aus dem chemischen Prozess. Beim Brennen setzt der Kalkstein pro Tonne Zement rund 600 Kilogramm CO2 frei. Dieses CO2 soll bei Holcim zunächst eingelagert werden, später dann könnte es zu Methanol und Kraftstoffen aufbereitet werden oder als Grundstoff in der Kunststoffindustrie dienen. Kürzlich nun berichtete der Tagesspiegel über das Berliner Start-up Ecolocked, das aus Abfallbiomasse einen Baustoff gewinnt, der langjährig Kohlenstoff speichert und so negative Emissionen ermöglicht. Fügt man das Material dem Zement hinzu, könnten dessen positive Emissionen neutralisiert werden.