»Zu einer Welt ohne Antibiotika lassen wir es nicht kommen«
Zunehmend leiden Patienten an bakteriellen Infektionen, die sich aufgrund von Resistenzen nur noch mit wenigen Mitteln behandeln lassen. Daran wird deutlich, dass wirksame Antibiotika eine wertvolle Ressource sind, die man durch verantwortungsvollen Gebrauch, aber auch vorbeugende Maßnahmen wie strikte Klinikhygiene und Schutzimpfungen hüten muss. Aber es werden auch neue Antibiotika gebraucht.
Daran wird in der Pharmaindustrie wieder verstärkt geforscht. Nachdem in den 2000er-Jahren nur wenige neue Antibiotika zugelassen wurden, sind seit 2011 schon sechs Neuzugänge zu verzeichnen. Mit ihnen lassen sich Infektionen mit dem Klinikkeim MRSA, Darmkoliken und Tuberkulose heilen.
Fünf weitere Antibiotika sind im europäischen Zulassungsverfahren und haben gute Chancen auf Markteinführung bis Ende des Jahres. Eins davon kann auch Harnwegsinfektionen durch sogenannte multiresistente gramnegative Bakterien bekämpfen; hierauf warten Ärzte schon seit längerem. So dürfte die Medizin schon bald wieder Boden im Kampf gegen multiresistente Keime gut machen.
Von genereller Entwarnung kann freilich keine Rede sein! Denn gegen längst nicht alle multiresistenten Bakterien sind neue Mittel gefunden; und mit weiteren Resistenzen ist zu rechnen. Unbefriedigend ist auch, dass Ärzte bis heute oft schon behandeln müssen, ehe sie den Erreger überhaupt genau kennen.
Deshalb haben Pharma- und Diagnostik-Industrie ihre Aktivitäten für neue antibakterielle Mittel und für Erreger-Schnelltests verstärkt; und auch die Kooperationen zwischen Industrie und öffentlichen Forschergruppen auf diesem Gebiet haben zugenommen, gerade auch in Deutschland.
Mit vereinten Kräften und international abgestimmten Maßnahmen wird sich die Gefahr einer Welt ohne Schutz vor bakteriellen Infektionen abwenden lassen. Die forschenden Pharma-Unternehmen leisten gerne ihren Beitrag dazu.