»Die Zukunft der Medizin ist digital.«
Die Zukunft der Medizin ist digital. Das spiegelt sich aber noch nicht in den Erstattungsstrukturen der Gesundheitsversorgung wider. Der BVMed spricht sich deshalb für neue Zugangswege für digitale und telemedizinische Anwendungen aus und schlägt als zusätzlichen Versorgungsbereich „Digitale Medizin“ vor. Dafür sind besondere Evaluationen erforderlich, die den Besonderheiten von Digital Health entsprechen. Digitalisierung im Gesundheitswesen kann die Patientensteuerung zwischen den Sektoren verbessern. Dieser Schatz muss gehoben werden. Sie kann aber auch als eigener Versorgungsbereich neue Patientenpfade gestalten und diese durch digitale Produkte und Services mit eigener Vergütung verbessern.
Mit digitalen Medizinprodukten entsteht eine neue Kategorie von Medizinprodukten, die in die ärztliche Therapie eingreifen, indem sie selbst therapeutische Empfehlungen geben. Eine „Modellkrankheit für die Digitalisierung“ könnte Diabetes sein, da betroffene Patienten ständig messen und Daten erheben. Das erste geschlossene System für Blutzucker-Messung und Insulin-Gabe befindet sich in den USA bereits auf dem Markt und wird zeitnah auch nach Deutschland kommen. Diabetes-Patienten erhalten ein größeres Maß an Autonomie, wenn sie sich mit den digitalen Medizinprodukten auseinandersetzen.
Die digitale Transformation verändert insgesamt Prozesse und ermöglicht Ziele und Strategien, die zuvor unmöglich waren. Dies geht nur mit gegenseitigem Vertrauen in diese Entwicklungen – und dazu gehört auch ein zielführender Datenschutz. Um Gesundheitsdaten versorgungs- und forschungsorientiert nutzbar zu machen, sind Regelungen zur sicheren Erhebung und Verwendung dieser Daten notwendig. Wir plädieren für die Einrichtung eines akteurübergreifenden Gremiums, das die Anforderungen hieran definiert.