»Medizintechnik-Standort Deutschland stärken«
Lieferengpässe bei Arzneimitteln und Medizinprodukten sind ein großes Thema. Die Ursache neben den durch die Krisen gestörten Lieferketten: In den letzten Jahrzehnten wurde ein großer Teil der Produktion nach Asien verlagert. Zudem droht Europa als Forschungsstandort zurückzufallen. Auslöser ist die EU-Medizinprodukte-Verordnung, kurz MDR. Um die Potenziale der Medizintechnik auch in Zukunft zu nutzen, müssen wir die MDR strategisch weiterentwickeln und mit wirtschaftspolitischen Maßnahmen den Forschungs- und Produktionsstandort Deutschland stärken.
Die überbürokratische EU-Verordnung MDR zeigt bereits jetzt drastische Auswirkungen. Produkte werden vom Markt genommen. Innovationen stecken aufgrund der MDR-Bürokratie in der Warteschleife und drohen auszuwandern.
Was muss jetzt getan werden? Wir brauchen mehr Pragmatismus und Tempo auf europäischer Ebene. Ebenso wichtig ist es aber, Innovationshürden auf nationaler Ebene zu beseitigen, damit Unternehmen wieder verstärkt in Deutschland investieren. Der zeitnahe Zugang von medizintechnologischen Therapien in die Versorgung ist dafür essenziell. Wir müssen die MDR strategisch weiterentwickeln, schneller und effizienter werden, damit Europa wieder gegenüber den USA konkurrenzfähig ist. Wir müssen die Rahmenbedingungen für die klinische Forschung in Deutschland stärken, Produktionskapazitäten in Deutschland halten und ausbauen sowie Fast-Track-Verfahren für medizintechnische Innovationen etablieren. Wir müssen die Nutzung von Gesundheitsdaten für forschende Unternehmen verbessern und die digitale Gesundheitsversorgung zielgerichtet voranbringen. Innovationen in der Medizintechnik bieten dann ein großes Potenzial für die Gesundheitsversorgung der Zukunft und zugleich große wirtschaftliche Chancen für Unternehmen in Deutschland.