Prävention, Vernetzung, Versorgung

Diabetes mellitus Typ 1 ist die häufigste Stoffwechselerkrankung im Kindes- und Jugendalter. Zu oft wird die Erkrankung erst spät erkannt: Etwa jede vierte Neudiagnose wird erst dann gestellt, wenn bereits eine bedrohliche Stoffwechselentgleisung besteht. Um das Risiko für die so genannte Ketoazidose (DKA) zu senken, klärt eine bundesweite Kampagne der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) und des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzt*innen e.V. (BVKJ) über die typischen 4 Warnzeichen für Typ-1-Diabetes bei Kindern und Jugendlichen auf: ständiger Durst, häufiges Wasserlassen, Gewichtsabnahme und Müdigkeit. Sie fokussiert auf Familien mit kleinen Kindern und informiert während der kinderärztlichen Vorsorgeuntersuchungen U6 und U7a mithilfe von handlichen Flyern. Eine DKA zeigt sich durch verstärkten Harndrang, Übelkeit, Erbrechen, beschleunigte Atmung und säuerlichen Atemgeruch. Bei Auffälligkeiten sollten Kinder sofort in eine ärztliche Betreuung, da sonst ein diabetisches Koma oder Tod drohen. 

www.ddg.info
 

Allergien gehören zu den Volkskrankheiten und betreffen bis zu 1/3 der Bevölkerung. Die Erkrankungen treten altersübergreifend auf und verlaufen oft chronisch. In der Allergologie gab es in den letzten Jahrzenten sehr große Fortschritte sowohl in der Diagnostik als auch der Therapie. Zu den modernen Therapien im Bereich der Allergologie gehören neben der klassischen Immuntherapie Spritzen, und es stehen mittlerweile wirksame Allergen-Tabletten zur Verfügung. Auch moderne Biologika, die spezifisch in Kaskaden der allergischen Entzündung eingreifen, sind insbesondere bei schweren Verlaufsformen allergischer Erkrankungen etabliert. Die DGAKI hat darüber hinaus zertifizierte Allergiezentren gegründet. Es handelt sich um hochspezialisierte, in Universitätskliniken angesiedelte Einheiten, die interdisziplinär und auf höchstem Niveau bezüglich Diagnostik und Therapie arbeiten. Ziel der DGAKI ist, die Qualität der Versorgung von allergologischen Patienten auf höchstem Niveau abzusichern, vor allem für schwer betroffene Allergiepatienten.

www.dgaki.de
 

Seit Jahren erleben die Menschen in vielen ländlichen Regionen, dass das politische Versprechen der gleichwertigen Lebensverhältnisse in Stadt und Land immer weniger gilt. Für sie wird es immer schwieriger, außerhalb der Großstädte Arzttermine zu bekommen, vielerorts übernehmen die Krankenhäuser längst die Aufgaben des niedergelassenen Sektors. Viele Elemente der Krankenhausreform deuten darauf hin, dass sich diese Entwicklung noch verschärfen wird. Schon jetzt registrieren wir Rekordzahlen bei Klinik-Insolvenzen infolge von Inflation und politischer Tatenlosigkeit. Betroffen sind vielfach ländliche und kleinstädtische Regionen. Wer hier weiter tatenlos zuschaut, riskiert viel mehr als die Gesundheitsversorgung. Gesellschaftliche Polarisierung, Verständnislosigkeit zwischen Stadt und Land und Ungerechtigkeitsempfinden gefährden das Vertrauen der Menschen in die Handlungsfähigkeit des Staates wie nie zuvor. Über die Zukunft des Landes entscheidet also auch die Erreichbarkeit der nächsten Notaufnahme. 

www.dkgev.de