»Chancen der digitalen Medizin besser nutzen.«
Die Patientenversorgung steht in Deutschland vor großen Herausforderungen. Stichworte sind Ärztemangel, Pflegenotstand oder die Versorgung in ländlichen Räumen. Wir müssen vor diesem Hintergrund moderne Technologien in der medizinischen Versorgung intelligenter nutzen. Dazu gehören die Chancen, die uns die digitale Medizin bietet.
Stichwort Krebsbehandlung: Ein Beispiel in der modernen Krebsmedizin sind die Diagnose und Therapieempfehlungen durch Big Data-Anwendungen. Dadurch wird zum Beispiel ein personalisiertes Krebsmanagement durch moderne Diagnostik-Software unter Einschluss der DNA-Sequenzierung von Tumorgewebe ermöglicht, und „Non Responder“ können identifiziert werden, bevor sie den Nebenwirkungen der Therapie ausgesetzt werden.
Durch die Digitalisierung sind auch im Bereich der medizinischen Versorgung noch viele Verbesserungen für alle Akteure, insbesondere die Patienten, möglich. Während Videosprechstunden könnten beispielsweise die Behandlungserfolge bei chronischen Wunden sehr gut begutachtet werden. Gerade in diesem Bereich könnten so auch Patienten auf dem Land von der Expertise eines Spezialisten profitieren, dessen Praxis zu weit für einen Besuch entfernt liegt.
Mit der heute bereits sehr weit fortgeschrittenen Technik könnte darüber hinaus eine gute flächendeckende Versorgung nach neuesten wissenschaftlichen Standards sehr viel einfacher erreicht werden. Ein konkretes Beispiel ist hier die telemedizinische Betreuung und Überwachung von Herzschrittmacher-Patienten.
Wir brauchen neue Zugangswege für digitale und telemedizinische Anwendungen. Dafür sind besondere Evaluationen erforderlich, die den Besonderheiten von Digital Health entsprechen.
Wir dürfen die digitale Entwicklung weder unter- noch überschätzen. Wir müssen sie besser wertschätzen. Wir müssen Digitalisierung positiv begreifen und begleiten. Die Chancen durch diese neuen Wege sind in der medizinischen Versorgung enorm, die Risiken durchaus beherrschbar.