Chancen und Aufklärung in der Krebstherapie

Deutschland hat beim Thema Mangelernährung von vulnerablen Menschen großen Aufklärungs- und Handlungsbedarf. Das betrifft Kliniken und Pflegeheime, aber insbesondere auch Krebspatientinnen und Krebspatienten. Denn in medizinischen Einrichtungen in Deutschland sind 20 bis 30 Prozent der Patientinnen und Patienten mangelernährt. Dabei ist krankheitsbedingte Mangelernährung gut behandelbar – und das auf kosteneffektive Weise. Sinnvoll wäre daher ein verpflichtendes Ernährungsscreening in medizinischen Einrichtungen und die Vergütung einer leitliniengerechten Ernährungstherapie. Besonders relevant ist das Thema bei Krebserkrankungen. Medizinische Fachkräfte könnten hier nach einer entsprechenden ärztlichen Verordnung ein einfaches Ernährungsscreening direkt nach der Diagnose und rechtzeitig vor einer OP durchführen. Damit können je nach Bedarf Ernährungstherapien eingeleitet sowie Eingriffe und Therapien mit einer besseren Unterstützung und stabileren Patienten durchgeführt werden.
bvmed.de

Immer mehr Krebsmedikamente sind als Tabletten verfügbar, was Patient:innen mehr Flexibilität bietet. Doch die Einnahme erfordert Wissen und Sorgfalt, da komplexe Einnahmeregeln und mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bestehen. Patient:innen tragen mehr Verantwortung und können schnell überfordert sein. Seit Juli 2022 besteht mit den „Pharmazeutischen Dienstleistungen“ ein gesetzlicher Anspruch auf pharmazeutische Beratung in Apotheken, auch zur oralen Antitumortherapie. Innerhalb der ersten sechs Monate nach Therapiebeginn erhalten Betroffene wichtige Informationen zur Einnahme, Verträglichkeit, evtl. Wechselwirkungen und zu Fragen zu Nahrungsergänzungsmitteln. Viele nutzen diese Dienstleistung noch nicht, obwohl sie die Therapie sicherer und effektiver machen kann. Eine Übersicht spezialisierter Apotheken bietet die Oralia-Initiative der DGOP. Nutzen Sie Ihr Recht auf Beratung – für mehr Sicherheit und Erfolg in Ihrer Krebstherapie.
dgop.org; orale-krebstherapie.de

Eine Krebsbehandlung ist immer belastend und in der Beratung müssen Heilungschancen und Risiken sorgfältig abgewogen werden. Oft geht es um den optimalen Einsatz der Operation, der Strahlentherapie oder einer Medikamentenbehandlung. Die Strahlentherapie erreicht bei vielen Krebsarten, zum Beispiel dem begrenzten Prostatakrebs, Lungenkrebs oder Speiseröhrenkrebs, ähnliche Heilungsraten wie eine Behandlung mit Operation. Beide Wege haben ihre Nebenwirkungen und es ist wichtig, daß man als Patient die Möglichkeit bekommt, sich über alle geeigneten Behandlungsarten zu informieren. Die Strahlentherapie verwendet modernste High-Tech-Geräte und Software mit Künstlicher Intelligenz, um schonend die erforderliche Strahlendosis an die richtige Stelle zu bringen. In den Kliniken und Praxen für Strahlentherapie, zum Beispiel an den durch die Deutsche Krebsgesellschaft zertifizierten Krebszentren, steht ein Netzwerk von Experten für eine Beratung zur Verfügung, auch als Zweitmeinung.
degro.org