Meldungen

Fokus: Krebs

Oktober 2025 stern Leben mit Krebs

Vermeidbarer Krebs

Würden alle Risikofaktoren vermieden, die zur Entstehung von Krebs beitragen, und zudem alle Vorsorgemaßnahmen ergriffen, könnte sich die Zahl der Krebserkrankungen massiv senken lassen. 41,7 Prozent der rund 10,4 Millionen Krebstodesfälle im Jahr 2023 ließen sich auf Faktoren zurückführen, deren Einfluss eigentlich verändert werden könnte. Das berichtet eine internationale Forschungsgruppe um Lisa Force von der University of Washington in Seattle. Denn 4,33 Millionen dieser Todesfälle stehen in Zusammenhang mit vermeidbaren Risikofaktoren. Dazu gehören: Rauchen, wenig Bewegung, ungesunde Ernährung mit zu vielen verarbeiteten Produkten, Übergewicht, Alkoholkonsum sowie übermäßige UV-Strahlung. Laut Report wird sich die Zahl der weltweiten Krebsneuerkrankungen bis Mitte des Jahrhunderts stark erhöhen. Sie steige von 18,5 Millionen Fällen 2023 auf 30,5 Millionen 2050, hauptsächlich wegen der Alterung der Gesellschaften, denn ältere Menschen sind anfälliger für Krebs.
 

Oktober 2025 stern Leben mit Krebs

Brustkrebsmonat

Der Brustkrebsmonat Oktober macht auf die Situation von Erkrankten aufmerksam. Weltweit rücken Prävention, Früherkennung und Erforschung von Brustkrebs in den Fokus. Die Farbe Pink steht dabei für das Ziel, Aufmerksamkeit für Brustkrebs zu schaffen. Brustkrebs ist nach wie vor die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Aber auch Männer können von Brustkrebs betroffen sein, auch wenn die Erkrankung bei ihnen deutlich seltener vorkommt. Mit gezielter Vorsorge, Früherkennung und moderner Versorgung können Leben gerettet und die Heilungschancen deutlich verbessert werden. Frauen können ab 30 Jahren einmal im Jahr zur Früherkennungsuntersuchung für Brustkrebs gehen, wo die Brust und Achselhöhlen abgetastet und die Brust auf Veränderungen untersucht wird. Zwischen 50 und 69 Jahren können Frauen zusätzlich zur Tastuntersuchung alle zwei Jahre eine Mammographie in Anspruch nehmen. Dabei wird die Brust mit niedrig dosierten Röntgenstrahlen untersucht. Mehr zum Thema Brustkrebsvorsorge auf Seite 12.

Oktober 2025 stern Leben mit Krebs

Ki trifft Voraussagen

Ein neues KI-Modell ist in der Lage, das langfristige individuelle Risiko für mehr als 1.000 Erkrankungen zu prognostizieren. Das vom European Molecular Biology Laboratory (EMBL) und vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) entwickelte Modell wurde auf anonymisierten medizinischen Daten aus Großbritannien und Dänemark trainiert und getestet. Es kann abschätzen, mit welchen gesundheitlichen Beeinträchtigungen der oder die Einzelne im Laufe der Zeit rechnen muss. Es kann das Risiko und den Zeitpunkt der Krankheiten prognostizieren und Gesundheitsentwicklungen über einen Zeitraum von zehn Jahren vorhersagen. „Indem wir modellieren, wie sich Krankheiten im Laufe der Zeit entwickeln, können wir untersuchen, wann bestimmte Risiken auftreten und wie frühzeitige Interventionen am besten geplant werden können“, sagt Ewan Birney vom EMBL. „Das ist ein großer Schritt in Richtung personalisierter und präventiverer Ansätze in der Gesundheitsversorgung.“