Mehr Früherkennung!

Forum der Akteure

April 2023 stern Herz & Kreislauf

»Kardiologen schaffen mehr Lebensqualität durch Telemedizin«

Dr. Norbert Smetak Vorsitzender des Bundesverbands Niedergelassener Kardiologen - BNK

Herzinsuffizienz ist weiterhin eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland: 2021 wurden 3,5 Prozent aller Todesfälle auf die chronische Herzschwäche zurückgeführt. Betroffene – zumeist ältere Menschen über 70 Jahre – müssen engmaschig beobachtet werden, um Klinikaufenthalte zu vermeiden und die hohe Sterblichkeit zu senken. Einen enormen Fortschritt hierbei leistet die seit einem Jahr eingeführte Telemedizin als Regelleistung der Gesetzlichen Krankenkassen. Von den an das System angeschlossenen Herzpatienten werden bestimmte Parameter über implantierte oder externe Messgeräte wie Tele-EKG erfasst und zu einem betreuenden Telemedizinzentrum (TMZ) übertragen. Bei auffälligen Befunden können direkt Maßnahmen wie eine Anpassung der Medikation oder ärztliche Kontrollen veranlasst werden. Eine Win-Win-Situation, denn Telemonitoring ist kostensparend und effizient: Ärztinnen und Ärzte profitieren von der Entlastung durch technische Unterstützung und nichtärztliches Personal, Betroffene erleben eine deutlich bessere Prognose.

www.bnk.de

April 2023 stern Herz & Kreislauf

»Eigene Vorsorgeuntersuchung für Herzerkrankungen«

Dr. Marc-Pierre Möll Geschäftsführer Bundesverband Medizintechnologie – BVMed, Berlin

Rund 340.000 Menschen in Deutschland sterben jedes Jahr an Herz-Kreislauf-Erkrankungen (HKE). Mit einem Anteil von über 34 Prozent sind HKE damit die häufigste Todesursache. Gegenwärtig leiden in Deutschland allein rund sechs Millionen Menschen an einer koronaren Herzkrankheit, die zu Herzinfarkten, Schlaganfällen und Herzinsuffizienz führen kann. Auch Bluthochdruck, Gefäßkrankheiten und Herzklappenerkrankungen gehören dazu. HKE sind eine Volkskrankheit mit vielen Gesichtern und Komorbiditäten wie Diabetes, Niereninsuffizienz oder Adipositas und zudem häufig Ursache für körperliche Beeinträchtigungen und Pflegebedürftigkeit. Ärzteschaft und Medizintechnik-Industrie sind sich einig: Neben einer besseren Ausschöpfung der vorhandenen modernen Behandlungsmethoden brauchen wir auch eine verbesserte HKE-Früherkennung. Wir setzen uns deshalb für eine eigenständige HKE-Vorsorgeuntersuchung ein und fordern die GKV auf, diese schon heute als Präventionsleistungen und mittelfristig als Regelleistung zu etablieren.

www.bvmed.de

April 2023 stern Herz & Kreislauf

»Präzise Prävention und Therapie von Diabetes mellitus«

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Martin Hrabé de Angelis Vorstand des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung DZD e. V.

Diabetes mellitus zählt zu den größten gesundheitlichen Herausforderungen unserer Zeit. Mit den erfolgreichen Forschungsarbeiten des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) – wie der Identifikation von Diabetes-Subtypen, den Diabetes-Risiko-Tests, der Entwicklung von neuen Wirkstoffen, der Stammzellforschung ebenso wie die Erforschung der Auswirkungen von Umwelt, Lebensstil und Genen – hilft das DZD nicht nur, die Entstehung von Diabetes besser zu verstehen, sondern innovative Präventions- und Behandlungsverfahren zu entwickeln. Hierbei spielt auch die enge Vernetzung mit nationalen und internationalen Institutionen in der Gesundheitsforschung und der Einsatz von Digitalisierung eine große Rolle.  Diese wissenschaftliche Expertise fließt auch in das unabhängige nationale Diabetesinformationsportal diabinfo.de mit ein. Hier finden Interessierte umfassende Informationen zu Vorbeugung, Krankheitsbildern, Folgeerkrankungen, Therapie und Alltagsfragen rund um Diabetes.

www.dzd-ev.de
www.diabinfo.de