»Deutschland muss als Forschungsstandort attraktiver werden.«
Die Bundesregierung hat in den vergangenen Jahren die Bedeutung des medizintechnischen Fortschritts für die Patientenversorgung erkannt und ressortübergreifende Initiativen gestartet, um eine abgestimmte Forschungs-, Wirtschafts- und Gesundheitspolitik für die MedTech-Branche auf den Weg zu bringen.
Ein solcher „Strategieprozess Medizintechnik“ ist aber die letzten Jahre erlahmt. Nun steht sogar das wertvolle Informationsportal medizintechnologie.de der Regierung nicht mehr zur Verfügung. Wir benötigen deshalb einen zeitnahen Neustart des im Koalitionsvertrag vorgesehenen Strategieprozesses Medizintechnik: ressortübergreifend, parteiübergreifend und unter Einbeziehung der MedTech-Experten. Denn die mittelständisch geprägte MedTech-Branche steht durch die EU-Medizinprodukte-Verordnung und die Digitalisierung vor großen Herausforderungen.
Um die Herausforderungen von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz (KI) zielgerichtet anzugehen, benötigen wir gemeinsam mit allen Akteuren der Gesundheitswirtschaft einen Know-how-Aufbau in der Medizintechnik und eine bessere Vernetzung zwischen der Medizintechnik- und der IT-Industrie. Außerdem sollten neue und moderne Konzepte für eine anwendungsorientierte MedTech-Forschung entwickelt werden, beispielsweise durch eine neue Förderrichtlinie für KMU und digitale Innovationen. Eine zielgenaue Forschungsinitiative würde den Forschungsstandort Deutschland für MedTech-Unternehmen wieder attraktiver machen.
Gemeinsames Ziel muss es sein, Forschungsergebnisse schneller in die Versorgungspraxis zu überführen und den Patienten den medizintechnischen Fortschritt zeitnah zur Verfügung stellen zu können.