»Wir stehen erst am Beginn einer medizintechnischen Revolution.«
Jeden Tag profitieren Millionen Menschen von innovativen Medizintechnologien. Medizinprodukte wie Katheterverfahren oder Schrittmachertechnologien retten Leben. Medizinprodukte wie Gelenkimplantate sorgen wieder für schmerzfreie Mobilität. Die technischen Fortschritte in der Medizin waren in den letzten Jahrzehnten gewaltig. Wir stehen aber erst am Beginn einer medizintechnischen Revolution.
Die Miniaturisierung von Produkten wird durch Mikrosystemtechnik, Nanotechnologie und optische Technologien vorangebracht. Daneben etabliert sich die Molekularisierung – repräsentiert durch Biotechnologie, Zell- und Gewebetechnik. Den größten Einfluss auf den medizintechnischen Fortschritt hat aber ohne Zweifel die Digitalisierung. Mit neuer, digitaler Medizin ist die Hoffnung verbunden, Krankheiten früher zu erkennen, besser behandeln zu können und die Lebensqualität zu verbessern. Außerdem kann die Digitalisierung Prozesse in der Patientenversorgung optimieren und helfen, Kosten im System zu sparen. Der nächste große Schritt in der Revolution der Gesundheitsversorgung wird, wie in vielen anderen Bereichen, die Künstliche Intelligenz (KI) sein.
Der rasante technische Wandel ist Treiber des medizintechnischen Fortschritts. Diese dynamische Entwicklung können wir aber nicht mit den herkömmlichen Bewertungs- und Erstattungsstrukturen begleiten. Wir brauchen neue und mutige Wege. Wir brauchen Fast-Track-Verfahren für digitale Medizin. Wir brauchen eine eigene Bewertungsmethodik für innovative Medizintechnologien. Wie können wir sicherstellen, dass der medizinische Fortschritt künftig noch zeitnah beim Patienten ankommt? Wie können wir Forschungsergebnisse schneller in die Versorgungspraxis überführen? Wie gehen wir mit der digitalen Medizin um? Für all diese Fragen benötigen wir einen Neustart des strukturierten und ressortübergreifenden Strategieprozesses Medizintechnik.