»Wir brauchen Mut und Entschlossenheit in der Politik.«
In der Vorsorge, für Patienten, Ärzte oder Pfleger: Digitale Technologien bieten im Gesundheitswesen enorme Vorteile und eröffnen neue Wege zu mehr Lebensqualität und einer besseren medizinischen Versorgung. Basis sind Patientendaten – vom analysierten Genom, über Bewegungsparameter bis zur letzten Medikation. Diese Daten müssen kommuniziert werden, hochsicher und ohne Technologiebrüche. Mit der elektronischen Patientenakte verfügen wir über ein Instrument, mit dem Informationen sicher über die Telematik-Infrastruktur transportiert werden können. Die Patienten können dabei über Wearables Gesundheitsdaten sammeln und diese an ihren Arzt oder andere Leistungserbringer weitergeben.
Künftig sollte es außerdem Schnittstellen geben, über die Patientendaten pseudonymisiert zur Versorgungsforschung gelangen können. Dank der Pseudonymisierung werden die persönlichen Daten geschützt, gleichzeitig können zeitnah und bedarfsgerecht medizinische Innovationen zur Verfügung gestellt werden. Wir wären dann mit Big-Data-Anwendungen in der Lage, sehr viel präzisere und an Neben- und Wechselwirkungen ärmere Behandlungsmethoden zu entwickeln. Das Ziel ist klar: Die Ablösung einer Therapie von der Stange durch Individualmedizin.
Denn die Herausforderungen, denen sich die Gesundheitsbranche in den nächsten Jahren stellen muss, werden sich verschärfen. Für den demografischen Wandel und den Mangel an Pflegepersonal müssen Lösungen her. Noch herrscht in der Medizin ein Zusammenspiel aus der alten und neuen Welt, die in der Praxis immer häufiger aufeinanderprallen. Doch die digitale Zukunft des Gesundheitswesens wird schon bald das Steuer übernehmen. Wir haben dafür in Deutschland hervorragende Voraussetzungen. Zu der Offenheit gegenüber digitalen Technologien müssen sich nun noch Mut und Entschlossenheit in der Politik gesellen. Einen Stillstand können wir uns zum aktuellen Zeitpunkt nicht erlauben.
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