Meldungen

Fokus: Frauengesundheit

Oktober 2025 Brigitte Fokus Frau

Mentale Last bei Müttern

„Mütter, die sich in ihrer Elternrolle weniger sicher fühlen, erleben ein höheres Stressniveau“, erklärt Claudia Kirsch, wissenschaftliche Leiterin des Forschungsverbundes Familiengesundheit an der Medizinischen Hochschule Hannover. Anhand der Daten von 1.450 Müttern zeigte ihr Team: Familienleben, Partnerschaft und Work-Life-Balance beeinflussen die Psyche stark. Je höher die Zufriedenheit, desto stabiler die mentale Gesundheit – und umgekehrt. Das Spektrum möglicher Störungen ist breit: Besonders häufig treten Angststörungen (21 %) und affektive Störungen (12 %) auf – also anhaltende Veränderungen von Stimmung, Antrieb und Interesse. Mutter-Kind-Kuren können die Gesundheit kurz- und mittelfristig verbessern. Sie bieten Entlastung, Struktur, Therapie und Vernetzung. Damit sind sie ein wichtiger Baustein in der Versorgung psychisch belasteter oder erkrankter Mütter und unterstützen zugleich den Familienalltag durch Entlastung der Partnerinnen und Partner.
 

Oktober 2025 Brigitte Fokus Frau

Schutz nach Fehlgeburten

Erfolg der bundesweiten Petition von Natascha Sagorski: Seit dem 1. Juni 2025 haben Frauen nach einer Fehlgeburt nicht mehr erst ab der 24. Schwangerschaftswoche Anspruch auf Mutterschutz, sondern bereits ab der 13. Woche. Die neue Fassung von § 3 Abs. 5 Mutterschutzgesetz sieht – abhängig von der Schwangerschaftswoche – Schutzfristen von zwei bis acht Wochen vor. Zudem gilt nun: Sowohl eine Lebend- als auch eine Totgeburt werden rechtlich als Entbindung anerkannt. Ziel der Reform ist es, Frauen nach einer Fehlgeburt psychisch und sozial zu stützen, ihnen Zeit zur Erholung zu geben und gesundheitliche Komplikationen zu vermeiden. Denn jede dritte Frau in Deutschland ist von einer Fehlgeburt betroffen. Da das Gesetz kein Beschäftigungsverbot vorsieht, liegt die Entscheidung weiterhin bei jeder Frau selbst, ob sie arbeitet oder die Schutzfrist nutzt. Damit bleibt das Recht auf Selbstbestimmung gewahrt. Die Berechnung der Frist erfolgt ab dem ersten Tag der letzten Periode.
 

Oktober 2025 Brigitte Fokus Frau

Risiken von Ashwagandha

Ashwagandha, auch „indischer Ginseng“ genannt, gilt schon länger als Wundermittel gegen Stress, Schlafprobleme und Leistungsschwäche. Die Präparate sind online und in Apotheken frei erhältlich: als Pulver, Kapseln, Tropfen oder Tee in verschiedenen Preisklassen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt jedoch: Schwangere, Stillende, Kinder und Menschen mit bestehenden oder früheren Lebererkrankungen sollten Ashwagandha nicht einnehmen. Auch allen anderen rät das BfR zur Vorsicht. Die Gründe hierfür sind fehlende Langzeitdaten, Berichte über Leberschäden und mögliche Wechselwirkungen, etwa mit Blutdrucksenkern oder Antidiabetika. Zudem kann Ashwagandha unter Umständen Nebenwirkungen wie Übelkeit, Durchfall, Schwindel, Kopfschmerzen, Hautausschläge oder Benommenheit auslösen. Allerdings müsse man auch berücksichtigen, dass die einzelnen Präparate höchst unterschiedlich in ihrer Qualität, Zusammensetzung und Dosierung sind.