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Fokus: Wohnen 

Oktober 2024 stern Wohnen der Zukunft

Land soll attraktiver werden

Bauministerin Klara Geywitz will Menschen dazu bewegen, aus der Großstadt ins Umland oder in kleinere Städte zu ziehen, um die Wohnungsnot in den Metropolen abzumildern. „Gerade in kleinen und mittelgroßen Städten ist das Potenzial groß, weil es dort auch Kitas, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und Ärzte gibt“, sagte die SPD-Politikerin der Neuen Osnabrücker Zeitung. „Knapp zwei Millionen Wohnungen in Deutschland stehen leer. Aber in unseren Großstädten oder Metropolregionen herrscht ein riesiger Bedarf. Wir werden daher Ende des Jahres eine Strategie gegen den Leerstand vorlegen“, so Geywitz. Viele Menschen hätten in der Vergangenheit für die Jobsuche ihre Heimat verlassen. „Homeoffice und Digitalisierung bieten aber inzwischen ganz neue Möglichkeiten für das Leben und Arbeiten im ländlichen Raum. Und diese wollen wir stärken.“ In Deutschland werden mehr neue Wohnungen gebraucht, als derzeit entstehen. Die Bundesregierung hatte sich zu ihrem Start vor drei Jahren 400.000 Wohnungen pro Jahr vorgenommen. Im vergangenen Jahr wurden bundesweit aber nur 295.000 Wohnungen fertiggestellt.

Oktober 2024 stern Wohnen der Zukunft

Förderung für Energiesanierung

Nicht nur für den Heizungstausch gibt es enorme Zuschüsse vom Staat (siehe ab Seite 6), auch die energetische Sanierung von Wohngebäuden wird gefördert. Förderanträge müssen beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gestellt werden. Wer die Gebäudehülle dämmt oder Fenster und Türen erneuert, erhält 15 Prozent der Kosten. Ebenso wird energieeffiziente Anlagentechnik, etwa eine Lüftung, mit 15 Prozent gefördert. Die Fachplanung und Baubegleitung der Sanierungsmaßnahme durch einen Energieeffizienz-Experten wird mit 50 Prozent unterstützt. Ist die Sanierungsmaßnahme Bestandteil eines sogenannten individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP), erhöht sich der Fördersatz um 5 Prozent. Der iSFP muss von einem Energieeffizienz-Experten erstellt werden und listet sowohl Sanierungsmöglichkeiten als auch Kosten auf. Er beschreibt, welche Schritte in welchem zeitlichen Ablauf am sinnvollsten sind. Liegt ein iSFP vor, erhöhen sich die maximal förderfähigen Kosten von 30.000 auf 60.000 Euro. Einen Überblick über die Förderprogramme gibt das BAFA (bafa.de).

Oktober 2024 stern Wohnen der Zukunft

Trendumkehr am Wohnungsmarkt

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind im Frühjahr erstmals seit zwei Jahren gestiegen. Sie erhöhten sich von April bis Juni 2024 bundesweit um durchschnittlich 1,3 Prozent zum Vorquartal, berichtet das Statistische Bundesamt. Nur für Wohnungen in dünn besiedelten ländlichen Regionen sei ein Preisrückgang zu beobachten. Ein- und Zweifamilienhäuser verteuerten sich dagegen überall. In den Metropolen Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf stiegen die Preise um 1,6 Prozent bei Wohnungen beziehungsweise um 2,3 Prozent bei Ein- und Zweifamilienhäusern. In anderen kreisfreien Großstädten kosteten Ein- und Zweifamilienhäuser 1,3 Prozent mehr, während für Wohnungen 1,4 Prozent mehr gezahlt werden musste. In dünn besiedelten ländlichen Kreisen wurde für Ein- und Zweifamilienhäuser 0,9 Prozent mehr gezahlt. Experten sehen eine Trendwende: „Steigende Umsätze am Immobilienmarkt sprechen dafür, dass wir aktuell eine Stabilisierung der Preise erleben, die von Dauer ist“, zitiert Zeit Online Martin Güth von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW).