Meldungen

Fokus: Tierschutz und Tiermedizin

 

Oktober 2025 stern Mein Haustier

Straßentiere in Marokko

Tierschutzorganisationen weltweit setzen sich entschieden gegen die Tötung von Straßentieren in Marokko im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft 2030 ein. Laut Berichten plant Marokko, bis zu drei Millionen Straßenhunde zu töten, um die Städte für das Turnier zu „säubern“. Organisationen wie der Deutsche Tierschutzbund, Eurogroup for Animals und das Jane Goodall Institut haben die FIFA und die marokkanischen Behörden aufgefordert, die grausamen Praktiken zu stoppen und stattdessen humane Lösungen wie das Trap-Neuter-Vaccinate-Return-(TNVR)-Programm zu unterstützen. Die internationale Tierschutzkoalition (IAWPC) berichtet von brutalen Tötungsmethoden wie Erschießen, Vergiften und dem Einsatz von Zangen, die in den meisten Ländern verboten sind. Trotz offizieller Dementis der marokkanischen Regierung, die diese Berichte als unbegründet bezeichnet, dokumentieren Aktivisten weiterhin Vorfälle und fordern internationale Unterstützung, um das Leben der Straßentiere zu schützen.
 

Oktober 2025 stern Mein Haustier

Hoffnung auf Heilung bei FIP

FIP bei Katzen (feline infektiöse Peritonitis) galt lange als unheilbar. Hoffnung bringt nun der Wirkstoff GS-441524, der in Studien bei vielen Katzen zu vollständiger Genesung führte. Erste Langzeitdaten zeigen stabile Behandlungserfolge ohne Rückfälle. In Deutschland ist das Medikament jedoch noch nicht offiziell zugelassen. Einige Tierärzte arbeiten mit legal importierter GS-441524-haltiger Paste aus Frankreich, die auf Rezept erhältlich ist. Auch an Universitäten wie der LMU München laufen Studien zur Wirksamkeit und Verträglichkeit. Problematisch bleibt, dass viele Halter auf inoffizielle Quellen zurückgreifen, was Dosierung und Reinheit beeinflussen kann. Trotz offener Fragen zur Langzeitwirkung gilt das Medikament aktuell als wirksamste Option gegen FIP. Wer betroffen ist, sollte sich unbedingt von einem erfahrenen Tierarzt beraten lassen – idealerweise im Rahmen einer Studie oder legalen Einzelfalllösung.
 

Oktober 2025 stern Mein Haustier

Pelzindustrie geht zurück

Weltweit ist die Anzahl getöteter Tiere für die Pelzgewinnung in den vergangenen zehn Jahren deutlich gesunken. Während im Jahr 2014 noch 139,5 Millionen Nerze, Füchse, Chinchillas und Marderhunde getötet wurden, waren es 2024 nur noch 20,5 Millionen – ein Rückgang um 85 Prozent, meldete die Tierschutzorganisation Humane World for Animals. Der stärkste Rückgang wurde in Europa verzeichnet: Die Zahl der getöteten Tiere sank hier von 43,6 Millionen im Jahr 2014 auf 7,3 Millionen im Jahr 2024. Die Europäische Union plant, bis Anfang 2026 über ein mögliches generelles Verbot von Pelzfarmen zu entscheiden. Seit 2020 traten in Ländern wie Estland, Frankreich, Italien, Malta, Lettland, Litauen und Rumänien entsprechende Verbote in Kraft. Nach Angaben von Humane World for Animals existieren derzeit noch etwa 1200 aktive Pelzfarmen innerhalb der EU, in denen rund sechs Millionen Tiere gehalten werden – hauptsächlich in Polen, Griechenland, Dänemark und Finnland. Importe von Pelzprodukten sind in der EU weiterhin weitgehend erlaubt.