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Die Tourismusbranche muss sich in den kommenden Jahren stärker auf die so genannten Best Ager einstellen und für diese Zielgruppe passgenauere Reiseangebote schaffen. Dabei kommt den Reisebüros wegen ihrer Beratungskompetenz eine zentrale Rolle zu, so die Fachzeitung Touristik Aktuell anlässlich der „Rhein 66 Best Ager Konferenz“, auf der Ende Mai in Bingen am Rhein 50 Vertreter der Tourismusbranche zusammenkamen. „2034 werden wir in Deutschland 14 Millionen mehr Rentner haben als heute. Fast 27 Millionen Menschen werden in zehn Jahren älter als 67 Jahre sein“, so Hüseyin Baraner, Generalsekretär des Twin Cities World Tourism Forum (TCWTF). „Best Ager wollen ihren Ruhe- und Wohlstand genießen und sie haben die Zeit und das Geld dazu“, ergänzte Hanna Kleber, PR-Expertin und Präsidentin des Corps Touristique. Sie seien aber eine sehr heterogene Zielgruppe mit individuellen Bedürfnissen, was Komfort und Service angehe. Hier komme der stationäre Vertrieb ins Spiel: Sie bräuchten eine gute Beratung. „Dafür ist das Reisebüro der beste Ansprechpartner“, so Kleber.

Fachkräftemangel und demografischer Wandel machen es möglich: Quereinstieg in den öffentlichen Dienst sei auch mit über 50 Jahren kein Problem, so das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Voraussetzung für einen Wechsel zur öffentlichen Hand sei, dass die eigene Qualifikation zur ausgeschriebenen Stelle passt. „Durch Verrentung und Pensionierung werden in den nächsten Jahren sehr viele Stellen im öffentlichen Dienst frei. Das ist eine Chance auch für Jobsuchende, die 50 Jahre oder älter sind“, zitiert RND André Bruschke, Berufsberater im Erwerbsleben der Arbeitsagentur Bonn. Die Folgen des Personalmangels seien schon jetzt zu spüren: „Es wird für uns immer schwieriger, Fachkräfte zu finden“, so Sabine Reichert vom Haupt- und Personalamt der Landeshauptstadt Stuttgart, zuständig für das Personalrecruiting. „Wie alt die Jobsuchenden sind, spielt für uns keine Rolle. Wir haben bunt gemischte Teams. Deshalb interessieren wir uns nicht nur für junge Leute, sondern auch für Menschen mit langer Berufserfahrung.“ Quereinsteigerinnen und -einsteiger über 50 seien willkommen.

Immer mehr Rentner wandern ins Ausland aus. Nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung (DRV) ist die Zahl der Rentenzahlungen ins Ausland zwischen 1997 und 2022 um satte 58 Prozent gestiegen, so ein Bericht der WirtschaftsWoche. Das liege zum einen an fernwehgeplagten deutschen Rentnern, zum anderen an Ausländern, die im Alter in ihre Heimat zurückkehren. Insgesamt zahlte die DRV nach jüngsten Angaben rund 1,71 Millionen Renten ins Ausland – das sind 6,6 Prozent aller Renten. Dabei zieht es die meisten Auswanderer gar nicht so weit in die Ferne. Unter den Top 10 der Zielländer befinden sich mit Österreich, der Schweiz, den Niederlanden und Frankreich zahlreiche Nachbarländer. Fast drei Viertel der ins Ausland überwiesenen Renten verbleiben in der EU, der Rest verteilt sich auf die ganze Welt. An der Spitze steht die angelsächsische Welt mit den USA, Kanada, Australien und Großbritannien. Um eine doppelte Besteuerung der Rente zu vermeiden, hat Deutschland mit vielen Ländern sogenannte Doppelbesteuerungsabkommen abgeschlossen.