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Fokus: Bauen und Wohnen

Juni 2023 stern Bauen & Wohnen

Nachhaltig

Der Wohnraummangel ist in vielen Großstädten und Ballungsräumen ein ernst zu nehmendes soziales Problem. Gleichzeitig verfehlt der Gebäudesektor seit Jahren seine Umwelt- und Klimaziele. Wie sich mehr bezahlbare Wohnungen schaffen lassen, ohne dabei Umwelt und Gesundheit unnötig zu schaden, haben Umweltbundesamt (UBA) und die Kommission Nachhaltiges Bauen am UBA (KNBau) in einem Anfang des Jahres veröffentlichten Positionspapier analysiert. Eines der wichtigsten Ergebnisse: Der entscheidende Hebel für mehr Umweltschutz beim Wohnraumbau liegt in der sinnvollen Erhaltung oder Umnutzung des vorhandenen Gebäudebestands. So lassen sich CO2-Emissionen und ein unnötig hoher Rohstoffverbrauch am effektivsten vermeiden. „Bauen und Klimaschutz müssen immer zusammen und sozial gedacht werden. Heute beim Bauen – ob Umbau, Aufstockung oder Neubau – auf Klimastandards zu verzichten, ist schon auf kurze Sicht unrentabel und schadet nachfolgenden Generationen. Wir brauchen eine Neuausrichtung“, sagt Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.

Juni 2023 stern Bauen & Wohnen

Smart

71 Prozent der deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher würden gerne häufiger einen exakten Überblick über ihre Energieverbräuche erhalten. Das ergab eine repräsentative Befragung im Auftrag des Branchenverbands Bitkom. Demnach wünschen sich Bürgerinnen und Bürger mehr Informationen über den eigenen Energieverbrauch. Für eine größere Kostenersparnis und Transparenz würden sie in der  Mehrzahl auch das Teilen ihrer Verbrauchsdaten etwa über Smart Meter erlauben. Smart Meter sind die Voraussetzung für dynamische und variable Stromtarife, welche die Energieversorger ihren Kundinnen und Kunden künftig anbieten müssen: genau das, was auch der Gesetzentwurf zum Neustart der Energiewende vorsieht. Für Verbraucher:innen wäre es dann etwa möglich, bei niedrigen Börsenstrompreisen ihre Elektroautos zu laden. Einen variablen Stromtarif zu nutzen, können sich 78 Prozent der Befragten vorstellen. Mit mehr smarten Geräten im Stromnetz sorgen sich allerdings auch 72 Prozent vor Hackerangriffen, die ein digitalisiertes Stromnetz lahmlegen könnten.

Juni 2023 stern Bauen & Wohnen

Modular

In Deutschland fehlen bezahlbare Wohnungen. Um beim Wohnungsbau schneller voranzukommen, setzt Bundesbauministerin Klara Geywitz auf serielles und modulares Bauen mit vorgefertigten Teilen. So können Gebäude, sobald sie einmal geplant und entworfen sind, an unterschiedlichen Orten entstehen. In diesem Handlungsfeld soll die Bundesstiftung Bauakademie in Zukunft eine wichtige Rolle spielen und dafür sorgen, dass diese Art des Bauens an Tempo gewinnt. Die Bauakademie wird vom Bundesbauministerium gefördert und befasst sich mit allen Fragen rund um das Planen, Bauen und Betreiben von Gebäuden. Der Fokus soll dabei nicht nur auf dem Errichten kompletter Gebäude liegen, sondern vor allem auf der Verwendung einheitlicher und/oder vorgefertigter Bauteile, die den Bauprozess beschleunigen. Besonders beim Bau von mehrgeschossigen Häusern gilt dieses Vorgehen als Schlüssel, um den wachsenden Bedarf an bezahlbarem Wohnraum rasch zu decken. Nach Angaben des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA) kommt Deutschland bislang erst auf einen Anteil von etwa fünf Prozent modular gebauter Wohnungen.