Die Wende muss kommen

Forum der Akteure

März 2025 stern Bauen & Wohnen der Zukunft

»Verlorenes Vertrauen wiederherstellen«

Prof. Dr. Mathias Schäfer Präsident des Bundesverband Deutscher Fertigbau

Die Baukrise hat Deutschland mit voller Wucht getroffen. Die Zahl der Bauvorhaben ist innerhalb von zwei Jahren um 40 Prozent eingebrochen. Besonders der private Eigenheimneubau ist weitgehend zum Erliegen gekommen – dabei sind und bleiben die eigenen vier Wände weiter die beliebteste Wohnform der Menschen in unserem Land. Es bedarf jetzt schnellen politischen Handelns, um verlorenes Vertrauen wieder herzustellen, Sicherheit für Investitionen zu schaffen und die Bautätigkeit wieder zu beleben. Mit weniger Vorschriften, schnelleren Verfahren und einer besseren Bauförderung für alle Bürgerinnen und Bürger sowie für alle Wohnformen. Serielle, modulare und systemische Bauweisen können dazu beitragen, die Produktivität der Bauwirtschaft zu steigern und in Zukunft kostengünstiger zu bauen. Der Holz-Fertigbau ist mit seinen industriellen Prozessen und nachhaltigen Materialien prädestiniert, den Neubau und Gebäudebestand von morgen schon heute planungs- und zukunftssicher zu verwirklichen. 
www.fertigbau.de
 

März 2025 stern Bauen & Wohnen der Zukunft

»Die Bauindustrie hat kein Kapazitätsproblem«

Tim-Oliver Müller Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie

Die Einigung von CDU/CSU und SPD für ein Sondervermögen "Infrastruktur" ist wegweisend und unerlässlich zugleich – für unseren Industriestandort sowie für ein geopolitisch resilientes, starkes Deutschland und Europa. Wonach wir derzeit oft gefragt werden und was wir darauf antworten: Die Bauindustrie hat kein Kapazitätsproblem, im Gegenteil. In Deutschland ist noch nie ein Bauprojekt daran gescheitert, weil wir nicht leistungsfähig gewesen wären. Im Gegenteil – wir würden gern viel mehr, schneller und effizienter bauen. Was jetzt wichtig ist: Die öffentlichen Auftraggeber müssen in die Lage versetzt werden, die zusätzlichen Projekte, die jetzt an den Markt kommen, auch bewältigen zu können: Das bisherige Klein-Klein, die unzähligen Planungsschritte, ein Vergaberecht, das in Fach- und Teillosvergabe zwingt und den Auftraggebern nicht die nötige Flexibilität bietet, bedarfsgerecht zu reagieren, geben keine Antwort. Es kommt jetzt darauf an, dass alle Möglichkeiten genutzt werden, um auf unterschiedliche Projektarten, Komplexitäten und Risikoprofile von Bauprojekten reagieren zu können.
www.bauindustrie.de