»Schon in den Schulen muss das intuitive Verständnis für Technik geschaffen werden.«
Der Fachkräftemangel ist in seiner Bedeutung heute beinahe relevanter als die Arbeitslosenquote. Und der Mangel ist zunehmend, genauso wie seine Bedeutung für den Standort Deutschland. Schon bei der Ausbildung fehlt oft die notwendige Begeisterung unseres Nachwuchses oder ist es vielleicht die fehlende Transparenz und Informationsgrundlage über die Berufsbilder im MINT-Umfeld? Viele dieser Berufe sind zweifelsohne stark technisch geprägt. Und wenngleich die Zahl an Frauen, die naturwissenschaftlich-technische Berufe wählen, in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen ist, sind MINT-Berufe immer noch vor allem eine Männerdomäne.
Was können wir also tun, um die Trendwende zu schaffen? Mit Sicherheit wäre es hilfreich, noch viel früher, als heute bereits der Fall, auf die vielfältigen Berufsbilder einzugehen sowie Möglichkeiten und Karrierechancen aufzuzeigen. Begeisterung durch praktische Erfahrung sowie die frühe Ermutigung, auch schwierigere Sachverhalte zu meistern, bilden das Fundament für den Berufsweg. Schon in den Schulen muss das intuitive Verständnis für Technik geschaffen werden. Unbedingte Chancengleichheit und die Förderung vorhandener Talente ergänzen diese Maßnahmen. Insbesondere Mädchen sollten noch flächendeckender an die MINT-Fächer herangeführt werden. Neben den Schulen muss hier im gesamten Ausbildungssektor mehr investiert werden. Universitäten, Ausbildungsbetriebe, Fachhochschulen und Anbieter dualer Studiengänge: Sie alle sollten im eigenen Interesse mehr Wert auf die Förderung von Frauen legen.
Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien sowie Verbände stehen in der Verantwortung, in dieser Sache zusammenzuarbeiten. Auch in der Gesellschaft muss ein Umdenken stattfinden. Nur so werden wir in der Lage sein, dem Fachkräftemangel etwas entgegenzusetzen.