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Fokus: Arbeit

Juli 2025 stern Arbeitswelt der Zukunft

KI-Jobs

Künstliche Intelligenz (KI) revolutioniert den Arbeitsmarkt. Dennoch suchen Unternehmen nur in geringem Maße nach Personal für KI-Jobs. Seit 2022 stagniert das Stellenangebot auf ohnehin niedrigem Niveau. Das zeigt eine Analyse von rund 60 Millionen Online-Stellenanzeigen von 2019 bis Ende 2024 der Bertelsmann-Stiftung. „Die wirtschaftlichen Chancen von KI werden in Deutschland noch nicht genutzt“, warnt Hannes Ametsreiter, Vorstandsvorsitzender der Stiftung. „Wir wissen, dass KI in Deutschland gesamtwirtschaftlich zu einer Produktivitätssteigerung von bis zu 16 Prozent führen kann. Wenn KI in Unternehmen nicht stärker eingesetzt wird, verlieren wir an internationaler Wettbewerbsfähigkeit.“ Diesen Eindruck haben offenbar auch die Unternehmen selbst. Laut einer aktuellen Bitkom-Befragung sehen sich 64 Prozent der Unternehmen in Sachen KI eher als Nachzügler, weitere 22 Prozent meinen sogar, sie hätten bereits den Anschluss verloren.

Juli 2025 stern Arbeitswelt der Zukunft

Häufiger Jobwechsel

Die Job-Wechselbereitschaft in Deutschland bleibt weiterhin hoch: Jeder dritte Beschäftigte (36 Prozent) ist laut Forsa-Studie derzeit offen für einen neuen Job oder hat bereits konkrete Schritte in die Wege geleitet, um eine neue Tätigkeit zu finden. Gleichzeitig wird trotz eines für Unternehmen wieder vorteilhafteren Arbeitsmarkts in vielen Branchen weiterhin händeringend nach Fachkräften gesucht. Besonders stark ausgeprägt ist der Wechselwunsch bei den Jüngeren. Die Gründe, sich einen neuen Arbeitgeber zu suchen: Für die Gen Z steht mit 45 Prozent ein zu niedriges Gehalt an erster Stelle. Für Millennials ist ein hohes Stresslevel (39 Prozent) der ausschlaggebende Grund für Wechselwilligkeit, aber auch mangelnde Aufstiegschancen sorgen für Unmut. Unzufriedenheit mit der direkten Führungskraft ist für die älteren Generationen, vor allem die Babyboomer, ein Grund, ihren derzeitigen Arbeitgeber verlassen zu wollen. Die Studie wurde im Auftrag der Karriereplattform Xing durchgeführt.

Juli 2025 stern Arbeitswelt der Zukunft

Wenig Bock im Job

Etwa 79 Prozent aller Beschäftigten machen nur noch „Dienst nach Vorschrift“, also das Allernötigste im Job. Das berichtet der SWR unter Bezugnahme auf eine repräsentative Umfrage des Gallup Engagement Index Deutschland 2024. Gleichzeitig seien Loyalität und Vertrauen in Arbeitgeber weiter gesunken. Nur etwa neun Prozent der Befragten gaben an, eine hohe emotionale Bindung zu ihrem Arbeitgeber zu haben. Die emotionale Mitarbeiterbindung befindet sich damit auf einem neuen Tiefstand. Eine Folge der sinkenden emotionalen Bindung zum Arbeitgeber: Viele sind schneller bereit, den Job zu wechseln (siehe Bericht links). Nur noch etwa jeder und jede Zweite sei sich sicher, in einem Jahr noch im selben Unternehmen arbeiten zu wollen. Rund ein Drittel (34 Prozent) könne sich vorstellen, weitere drei Jahre im Unternehmen zu bleiben. Studienleiter Marco Nink sieht die Verantwortung bei den Führungskräften: „Führungskräfte tun mittlerweile etwas gegen Demotivation, aber nicht genug für Motivation.“