Herausforderung Zukunft

Forum der Akteure

April 2024 Die Zeit Arbeitswelt der Zukunft

»Es braucht starke Stimmen für die Vielfalt.«

Franzi von Kempis Geschäftsführerin des Charta der Vielfalt e. V., Journalistin und Autorin

Über Politik spricht man nicht – oder vielleicht doch? Politische Themen spalten zunehmend die Gesellschaft und die Arbeitswelt ist mittendrin. Dies betrifft insbesondere den Einsatz für Vielfalt. Gerade am Arbeitsplatz treffen Menschen mit ganz unterschiedlichen Meinungen und Hintergründen aufeinander. Um zukunftssicher aufgestellt zu sein, braucht es Arbeitgebende, die aktiv den Austausch suchen und mit entsprechenden Maßnahmen die Vielfalt – und damit auch die Demokratie – am Arbeitsplatz stärken. So lernen sie, die Vielfalt ihrer Mitarbeitenden nicht nur zu erkennen, sondern ermöglichen ihnen durch die richtige Förderung, sich mit ihren vollen Potenzialen einzubringen. Diversity Management zielt darauf ab, strukturelle Benachteiligung auszugleichen und Teilhabe zu ermöglichen. Eine Vielzahl von Studien belegt mittlerweile, dass diese Teilhabe sowohl der Arbeitszufriedenheit von Beschäftigten als auch dem Unternehmenserfolg zugutekommt.

Gerade in Zeiten des Arbeitskräftemangels und gesellschaftlicher Spannungen zeigt sich die Relevanz dieses Einsatzes. Wir freuen uns daher, dass immer mehr Arbeitgebende auch öffentlich ins Handeln kommen. Es braucht ihren Einsatz und ihre öffentlichen Positionierungen als starke Stimme für Vielfalt. Der Charta der Vielfalt e. V. bietet mit dem Deutschen Diversity-Tag eine Möglichkeit, dies öffentlichkeitswirksam zu bekräftigen. Deutschlandweit nutzen Organisationen den Aktionstag am 28. Mai, um sich mit eigenen Aktionen für Vielfalt in der Arbeitswelt zu engagieren. Demokratie und Vielfalt am Arbeitsplatz zu fördern: Das ist komplex, aber so wichtig und zukunftsweisend wie nie. Letztlich geht es nicht um perfekte Lösungen, sondern darum, aktiv zu werden und für demokratische Werte und Vielfalt einzustehen – gerade am Arbeitsplatz.

www.charta-der-vielfalt.de

April 2024 Die Zeit Arbeitswelt der Zukunft

»Wir brauchen eine rigorose Neuausrichtung.«

Jörg Bienert Präsident des Bundesverbandes der Unternehmen der künstlichen Intelligenz

Wir stehen vor gewaltigen Umbrüchen am Arbeitsmarkt in Deutschland. Der bereits spürbare Fachkräftemangel wird von mehr als der Hälfte der Unternehmen als größte Gefahr für die Geschäftsentwicklung und als Standortnachteil wahrgenommen. Die Situation wird durch verschiedene Faktoren verschärft: Rund ein Viertel der Erwerbstätigen ist älter als 55 Jahre und wird zeitnah in Rente gehen. Die Zahl der Studienanfänger:innen im MINT-Bereich ist seit Jahren rückläufig und die aktuelle Diskussion um die Vier-Tage-Woche zeigt veränderte Vorstellungen von der Arbeitswelt. Diese Entwicklungen führen zu einer Spirale verstärkender Faktoren, in der der Fachkräftemangel weiter zunimmt. Dies kann mittelfristig auch zu einer Beeinträchtigung der kritischen Infrastruktur und Services führen.

KI bietet vielversprechende Möglichkeiten, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, etwa durch Effizienzsteigerungen bei repetitiven Aufgaben, der Automatisierung interner Prozesse oder in der Kundenkommunikation. Um diese Potenziale zu realisieren, ist eine massive und strategische Unterstützung der Nutzung von KI erforderlich. Dies umfasst die Förderung der KI-Forschung, die Unterstützung innovativer Geschäftsmodelle, die Schulung von Mitarbeitenden und die Digitalisierung in der Verwaltung.

Eine umfassende Arbeitsmarktstrategie, die transformative und disruptive Elemente enthält, ist unerlässlich. Dazu gehören Umschulungs- und Weiterbildungsprogramme, die Förderung von Effizienzsteigerungen in Unternehmen und die Anpassung von Ausbildungs-Curricula. Ohne eine rigorose und aktive Neuausrichtung, unter konsequenter Einbeziehung der Möglichkeiten der KI riskieren wir eine Verschärfung der Problemsituation, die unsere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und den gesellschaftlichen Konsens erodieren könnte.

www.ki-verband.de
 

April 2024 Die Zeit Arbeitswelt der Zukunft

»Nur Menschen können die Dinge verändern.«

Sandra Reis Event Director „Zukunft Personal“

Die Welt von Personaler:innen unterliegt einem stetigen Wandel. Denn die Welt der Arbeit ist im Transformationsprozess, heute mehr denn je – und damit auch die HR. Recruiting, Talent Management, Personalentwicklung, Gesundes Arbeiten, Digitalisierung, KI, New Work – das sind nur einige der Schlagworte, die beschreiben, vor welchen Herausforderungen die Branche steht. Es gilt, aktiv zu werden, anstatt den Wandel einfach passieren zu lassen.

Wie schnelllebig, chancenreich und gleichzeitig enorm fragil unsere Welt ist, geht an niemandem vorbei. Lösungen finden wir nur gemeinsam – im persönlichen Austausch. Da unsere Arbeitswelt als Spiegelbild und Problemindikator damit vor vielfältigsten Aufgaben steht, sind Orientierung, Debatten, Upskilling und die Suche nach echten Kollaborationen ein essenzielles Bedürfnis nicht nur für die HR-Schaffenden, sondern für alle Expert:innen für das People-Business.

Das Tempo der Veränderungen und die Anforderungen sind so hoch, dass eine einzige physische Austausch- und Informationsveranstaltung pro Jahr den damit verbundenen Auswirkungen aufs Business kaum Rechnung tragen kann. Mehrere Treffen, übers Jahr verteilt und an verschiedenen Orten des Landes sind nötig und sinnvoll.

Deshalb organisieren wir die „Zukunft Personal“. Mit diesem Branchentreffen möchten wir in den Fokus stellen, was uns alle bewegt. Als Leitmesse für People Business will die „Zukunft Personal“ Innovation und Change erlebbar machen und dazu einladen, den Wandel aktiv mitzugestalten. Denn: Nur Menschen können die Dinge verändern. Folgerichtig lautet das Motto denn auch „People change things“ – aktuell vom 23. – 24. April 2024 auf der Zukunft Personal Nord in Hamburg. Dort treffen sich Akteur:innen aus der HR-Welt, um über die kommenden Transformationen zu debattieren.
 

www.zukunft-personal.com