Herr Prof. Drossel, was steckt hinter dem Konsortium smart³?
Smart³ ist im Rahmen des Programms „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation” der BMBF-Innovationsinitiative Unternehmen Region entstanden. Konkret dreht sich bei smart³ alles um das Thema smart materials und wie man diese zukunftsträchtigen Technologien in marktreife Produkte einbringen kann.
Was sind smart materials?
Das sind Materialien, die sowohl Veränderungen messen als auch selbstständig auf einwirkende Größen wie Wärme oder Elektrizität reagieren können. Denken Sie etwa an Fassaden, deren Elemente sich dank smart materials bei hoher Sonneneinstrahlung – also bei Hitze – automatisch verschließen. Solche Funktionalitäten können wir direkt ins Material integrieren und so z. B. Elektromotoren ersetzen. Das ist effizient und schont Ressourcen.
smart³ ist also ein Zusammenschluss von Ingenieuren?
Nein, bei smart³ geht es ganz bewusst um den interdisziplinären Austausch. Als Ingenieure können wir zwar technisch das Maximum aus den smart materials herausholen. Um ein Produkt aber auch erfolgreich an den Markt zu bringen, braucht es mehr. Des-
halb arbeiten bei smart³ Ingenieure, Designer, Wirtschaftswissenschaftler, Soziologen und auch Psychologen Hand in Hand zusammen.
In welchen Bereichen sind sie besonders aktiv?
Wir nutzen smart materials, die durch die Einwirkung von Wärme, Magnetfeldern oder Elektrizität vordefiniert ihre Form verändern bzw. durch mechanische Einwirkung Elektrizität erzeugen. Dabei konzentrieren wir uns besonders auf die Themen Produktionstechnik, Mobilität, Gesundheit und Living, also Architektur und Städtebau. Ziel ist es, hier neue Produkte zu entwickeln.
Kann jeder Teil des Konsortiums werden?
Wir sind immer offen für Partner mit neuen Ideen. Auf unserer Webseite werden immer wieder Ausschreibungen veröffentlicht, auf die sich Interessenten bewerben können.
Prof. Dr. Welf-Guntram Drossel; Institutsleiter und Leiter des Wissenschaftsbereichs Mechatronik und Funktionsleichtbau des Fraunhofer IWU