Telemedizin macht Heimdialyse noch attraktiver

Telemedizin ist für viele Anwendungsbereiche wie etwa die Dialyse zu Hause und im Pflegeheim vorteilhaft.
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Prof. Dr. Martin K. Kuhlmann; Chefarzt Innere Medizin – Nephrologie, Vivantes Klinikum im Friedrichshain
Baxter Beitrag

Herr Prof. Kuhlmann, Sie haben gerade im Rahmen eines Projektes Telemedizin in Kombination mit der Heimdialyse getestet. Mit welchem Erfolg?

 

Wir haben im Rahmen des vom Bundesministerium für Forschung unterstützten Forschungsprojektes ‚SmartSenior’ über einen Zeitraum von drei Jahren eine umfassende telemedizinische Anbindung von Heimdialyse-Patienten aufgebaut. An einer kleinen Anzahl älterer Bauchfelldialyse-Patienten konnten wir die Vorteile der Kombination von Telemedizin und Heimdialyse selber in Erfahrung bringen. Allerdings handelte es sich bei dem Teilprojekt um eine kleine und vor allem auch vom Altersschnitt nicht repräsentative Gruppe, so dass wir hier noch nicht von Evidenz sprechen können. 

 

Dennoch sehen Sie Vorteile in der Telemedizin?

 

Mit Hilfe der Telemedizin erreichen wir Nephrologen einen täglichen Austausch wichtiger Informationen mit den Heimdialyse-Patienten, die wir sonst nur etwa alle sechs Wochen sehen würden. Damit kann man die Behandlungsqualität natürlich ganz anders verfolgen, frühzeitig bemerken, wenn Auffälligkeiten auftauchen und rechtzeitig eingreifen, um Zahl und Ausmaß von Komplikationen zu reduzieren. In der Summe kann das für die Patienten dann seltenere Krankenhausaufenthalte bedeuten. 

 

Sehen die Patienten diese Vorzüge auch?

 

Aus unserer Erfahrung eindeutig ja. Die Kommunikation in der Telemedizin ist schließlich keine Einbahnstraße und die Rückkommunikation vom Dialyse-Zentrum gibt den Patienten im Alltag die zusätzliche Sicherheit, dass alles in Ordnung ist und die Dialyse ordnungsgemäß durchgeführt wird. 

 

Warum wird die Telemedizin dann nicht stärker forciert?

 

Zum einen entstehen den Zentren und Kliniken beispielsweise mit dem Personal für die Auswertung zusätzliche Kosten, die die Kassen noch nicht übernehmen. Ihnen fehlt die bereits angesprochene Evidenz. Hierfür braucht es größere und breit angelegte Studien, die bisher jedoch noch nicht angedacht sind. Der zweite Faktor ist ein bislang fehlender Standard in der Datenübermittlung, der es Ärzten ermöglicht, Telemedizin einheitlich und sicher im Sinne des Datenschutzes durchzuführen. Die Firma Baxter bietet nun jedoch eine Kombination aus Telemedizin und Heimdialyse, die die Daten sicher an ein Rechenzentrum übermittelt. Diese Übermittlung findet täglich statt und ist datenschutztechnisch überprüft und abgesegnet. 

 

Sogenannte Cloud-Lösungen stehen doch aber in anderen Bereichen schon sehr lange zur Verfügung. 

 

Das ist richtig. Doch in der Medizin ist die digitale Revolution noch nicht so weit fortgeschritten, wie man es sich wünschen würde. Das liegt vor allem daran, dass es viele Interessen gibt, die hier gegeneinander wirken. Mit der Datenübertragung über die Cloud sind wir nun allerdings einen großen Schritt weiter. 

 

Es wird also künftig mehr Telemedizin zum Einsatz kommen?

 

Ich würde mir das wünschen und viele Patienten sicherlich auch. Ich würde mich auch freuen, wenn die Krankenkassen sich entscheiden würden, die mit der telemedizinischen Betreuung verbundenen Zusatzkosten zu übernehmen. Es ist wichtig, dass es mutige Vorreiter in diesem Bereich gibt. 

 

Baxter setzt sich seit Jahren dafür ein, dass die Peritonealdialyse weiterentwickelt wird und allen Patienten zur Verfügung gestellt werden kann.

 

www.baxter.de  
www.dialyse-zuhause.de

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