Jeder Studierende der Ökonomie bekommt gleich zu Beginn des Studiums diese Frage gestellt: „In welche Richtung entwickeln sich die Preise, wenn das Angebot zunehmend verknappt wird, die Nachfrage aber weiterhin steigt?“ Nun, die ernüchternde Antwort lautet: nach oben.
Diese einfache Kausalität findet sich in den letzten Jahren in einer Assetklasse wieder, die neben der Nachfrage auch durch ein Zeitfenster definiert wird: Preis pro Fläche pro Minute/Stunde. Analysiert man – wie wir dies regelmäßig machen – den Markt für Parkierungsanlagen, scheint sich diese Tendenz weiter zu verfestigen.
In der Tat, der Wettbewerb um die Fläche für Mobilität hat eine neue Dimension erreicht. Selbstverständlich verändert sich in den kommenden Jahren der Modal Split – also der Mix an zur Verfügung und Nutzung stehenden Verkehrsträgern – innerhalb der Stadtstrukturen weiter. Gerade die seit einigen Jahren postulierte „15 Minuten Stadt“, welche durch Erfahrungen zum Homeoffice-Effekt neuen Auftrieb erhalten hat, gibt die Richtung vor. Wozu also noch Parken?
Investoren entdecken diese noch sehr heterogene Assetklasse immer stärker: Die Anzahl der Transaktionen steigt stetig, sie finden zunehmend Gefallen aufgrund der prognostizierten Erlössituation pro Stellplatz und Zeiteinheit. Einfacher formuliert: Parken wird noch teurer. Unterstützt wird diese Erwartung auch durch die Digitalisierung der Parkhaussysteme, Stichwort „smartes“ Parkraummanagement.
Gerade hier sehen viele Städte und Kommunen eine Möglichkeit, eine neue Balance zwischen Angebot und Nachfrage darzustellen. Dabei sind Parking Benefit Districts (PBDs) eine Parkraumbewirtschaftungsmaßnahme, bei der die Einnahmen aus Parkgebühren auf der Straße in das Gebiet zurückfließen, in dem sie erhoben werden. Der Markt für Parkraum steht vor einem Paradigmenwechsel – weniger Fläche, effizientere Strukturen, mehr Erträge und die Ahnung, dass das Ende der Preisentwicklung noch nicht erreicht ist.